Michael Ray – Same – CD-Review

Ray

Neuer, talentierter „Jungspund“ am Major-Countryhimmel! Michael Ray, aus dem kleinen Nest Eustin in Florida stammend, kommt wie es so oft ist, aus einer musikalischen Familie. Ein Garth Brooks-Konzert in Orlando war schließlich der berühmte Auslöser, der Michael zum Start einer Karriere als Countrymusiker bewegte. Nachdem er und seine Band sich zunächst mit unzähligen Konzerten in Florida eine heimatliche Fanbasis erspielt hatten, folgte konsequenterweise der Schritt nach Nashville. Auch hier war der Weg zunächst nicht auf Rosen gebettet. Erst ein von Big & Rich initiierter Kontest, den Michael gewann, brachte schließlich den Durchbruch und letztendlich den Deal mit Warner Bros. Nashville.

Ray wurde von Produzentenikone Scott Hendricks (u. a. Blake Shelton, Brooks & Dunn, Alan Jackson) unter die Fittiche genommen und der ist gleich voll des Lobes: „Michael, he’s got it all. He sings well. He’s a really seasoned entertainer. Girls find him not hard to look at. He’s got the drive, the motivation, the work ethic, the right attitude going into this thing. He’s been great to work with in the studio, just getting better and better every time we’re recording. He takes it seriously, and we do have really high hopes for him.“

Der Bursche mit der Vorliebe für aufwendige Arm-Tattoos (wie man es auf den Bildern der CD gut entnehmen kann), startet sein Debüt mit der ersten Single „Kiss You In The Morning“, ein schmissiges, positive Energie verströmendes Lied, das, nicht nur der Stimmenähnlichkeit wegen, Parallelen zu Blake Shelton aufweist. Ist direkt unter den TOP-10 der Billboard-Country-Single-Charts eingeschlagen.

Weiter geht es in Jason Aldean-Manier mit „Another Girl“, ein Stück mit schön rockig treibendem Southern Groove. Ein Fan-Favorit ist bereits „Real Man Loves Jesus“ – wen wundert’s – aus der Feder der Pastoren-Söhne Brad und Brett Warren. Tollen satten Country Rock bietet „Livin‘ It Up“, Insider kennen das Stück vielleicht noch von Emerson Drives „Believe“.

Der großartige Big & Rich-Track „Run Away With You“ wurde von Michael und John Rich neu aufgemöbelt. ‚Kiss a little more‘ heißt die einfache Botschaft auf dem ruhigen „Think A Little Less“, gefolgt von der Piano-geladenen Ballade „I Wish I Was Here“. Das von einem markanten E-Bariton-Gitarrenriff geführte „This Love“ erweist sich als tanz- und radiotaugliche Nummer.

Auch das melodische „Drivin‘ All Night“ empfiehlt sich nicht nur fürs Nachtradio. Mit „Everything In Between“ folgt eine weitere, tolle, sehr atmosphärische Ballade. Klasse hier die etwas düster anmutenden Steeltupfer von Russ Pahl, die dem Lied eine gewisse Tiefe verleihen. Überhaupt muss man hier wieder die Klassemusiker aus der Eliteliga Nashvilles (u.a. Nir Z, Adam Shoenveld, Troy Lancaster Charlie Judge, Michael Rojas, Perry Coleman) erwähnen, die sich für den Debütanten sichtlich ins Zeug legen.

Besonders Dany Radar mit seinem glasklaren, variablen Akustikgitarrenspiel (allein schon das Banjo-ähnliche Wirken auf „Kiss You In The Morning“ ist bärenstark) und die E-Gitarristen setzten ihr großartiges Können immer wieder in Szene. Am Ende huldigt Michael auf „Somewhere South“ seinen Südstaaten-Wurzeln, dazu gibt’s zum Abschluss passender Weise eine kurze Mini-E-Gitarren Twin-Einlage.

Michael Ray eröffnet sein Nashville-Stell-Dich-Ein mit der frischen Energie eines unverbrauchten Major-Neulings auf Höhe von Kollegen wie dem bereits erwähnten Blake Shelton, Justin Moore, Chris Young, Jake Owen, Dustin Lynch & Co. Das erstaunlich reif wirkende Debüt des typischen Mädchenschwarms wird neben „Kiss You In The Morning“ sicherlich noch jede Menge weiterer Hits abwerfen. Ein wirklich vielversprechender Karrierestart mit einem klasse Album!

Warner Bros. Nashville (2015)
Stil: New Country

01. Kiss You In The Morning
02. Another Girl
03. Look Like This
04. Real Men Love Jesus
05. Livin‘ It Up
06. Run Away With You
07. Think A Little Less
08. Wish I Was Here
09. This Love
10. Drivin‘ All Night
11. Everything In Between
12. Somewhere South

Michael Ray
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Bärchen Records