Der vielfach Award-dekorierte Musiker und Songwriter Dallas Moore genießt weit über die Outlaw Country-Szene hinaus – bei uns hier ist eher für seine Nähe zum Southern Rock bekannt – einen exzellenten Ruf.
Sein umtriebiges Auftreten mit bis zu 300 Gigs im Jahr, (er teilte schon die Bühne mit unzähligen Größen wie u. a. Willie Nelson, The Allman Brothers Band, Waylon Jennings, Merle Haggard, George Jones, David Allan Coe, Lynyrd Skynyrd, Billy Joe Shaver, Ray Wylie Hubbard, Marshall Tucker Band, Charlie Daniels, Moe Bandy, Kinky Friedman oder Dale Watson) seine tolle, Whiskey-getränkte Stimme, seinen fingerfertiges Gitarrenspiel und seine scharfzüngigen, oft auch von feinsinnigem Humor gekennzeichneten Texte, zählen zu den Skills, die man seinem Lebenslauf unzweifelhaft attestieren kann. Und das seit gut 25 Jahren.
Mit „Gems & Jams“ stellt er nun sein 18. Werk Werk vor. Diesmal gibt es Dallas Moore pur. Nur sein kratziges Vokalorgan begleitet von seinem filigranen und teils quirligen Akustikgitarrenspiel. 15 Tracks, einige neu kreiert, dazu diverse aus seinem langen Katalog im Veranda- oder Wohnzimmerstil, das darf sich jeder aussuchen, wie er will. Storytelling der Marke Cash, Jennings, Haggard & Co. in authentischer und lebensnaher Manier.
Jeder Song, einzeln für sich genommen, hat sicherlich das gewohnte Potential und seinen Reiz, ich persönlich bin allerdings kein Freund von dieser Art Musik über eine gewisse Länge hinaus., Denn spätestens nach einer Viertelstunde stellt sich, zumindest bei mir, eine gewisse Monotonie ein, die dann, je länger die Scheibe dauert, in Anstrengung ausartet, da es auch nur selten Tempovariationen zu verzeichnen gibt. Man möge mich als oberflächlichen, ungeduldigen Kunstbanausen betiteln, es ist aber so.
Somit kann ich trotz großer Sympathie, die ich für den Protagonisten hege, nur bedingt eine Kaufempfehlung für „Gems & Jams“ aussprechen. Ich würde Dallas Moore lieber wieder in vollformatigen Gewand (mit Rhytmussektion, E-Gitarren und Piano, etc.) auf seinen Tonträgern hören, wie er es z. B. so glänzend 2019 auf „Tryin’g To Be A Blessing“ demonstriert hatte. Aber bitte urteilt gerne selbst!
Sol Records (2024)
Stil: Country Rock
Tracks:
01. Shade Tree
02. Sing My Song
03. Last Night
04. On And On Again
05. Best Thing I Ever Did Was You
06. Lyin Next To You
07. Condemned Behind The Wall
08. Blame It On The Weed
09. Reelin Em In
10. Out The Door
11. Glad To See Me Gone
12. Tequila Song
13. Wastin Good Whiskey
14 Bottle And Bible
15. Up On That Mountain