Larkin Poe + Rival Sons – 17.07.2024 – Kunst!Rasen, Bonn – Konzertbericht

Bei herrlichen Sommerwetter bietet der Kunst!Rasen in den Bonner Rheinauen einen schönen Rahmen für das Doppel Headliner Konzert mit Larkin Poe und den Rival Sons.

Pünktlich um 19:00 Uhre betreten die Lovell Schwestern die Bühne und es folgen 75 Minuten, bei denen Larkin Poe Southern Rock, Blues und Folk miteinander verschmelzen lassen. Schon mit dem ersten Song „Summertime Sadness“, an den sich eine kurze Version von „Jessica“ anschließt, zeigen sie, dass sie nicht umsonst schon als kleine Schwestern der Allman Brothers bezeichnet wurden.

Es kommt sofort ein Southern-Flair über die Rheinauen, wenn Rebecca und Meghan Lovell wechselweise mit typischen Southern Riffs, jaulender Lap-Steel-Guitar und Soli sofort die Besucher auf eine musikalische Reise in den amerikanischen Süden mitnehmen. Aus einem starken Set, wo die Songs aus dem 2022er Album „Blood Harmony“ im Mittelpunkt steht, ragt der klasse Southern Rock Song „Southern Comfort“ heraus. Mit dem krawalligen „Wanted Woman – ACDC“ beenden die Lovell-Schwestern mit ihrer Band ein tolles Konzert, bei dem sie auch durch ihre sympathische Art die Fans von Anfang an hinter sich gebracht haben.

Zwischen, aber zuweilen aber auch während der Songs ist dabei zu merken, welch innige Beziehung die beiden zueinander haben, dass es nicht verwunderlich ist, dass sie sich in den Songs passend und harmonisch ergänzen. Mit „Bluephoria“ ist auch ein noch nicht auf einem Album veröffentlichtes Stück dabei, was auch als Appetizer für ein kommendes Album gesehen werden kann. Larkin Poe haben in Bonn gezeigt, dass auch Frauen starke southern- getränkte Musik machen können.

Nach einer halben Stunde Umbaupause geht es dann mit den Rival Sons weiter. Den Begriff Top Act vermeide ich hier bewusst, da es sich an dem Abend um zwei Bands handelt, die beide als ein solcher zu sehen sind. Scott Holiday jagt direkt zu Beginn harte Riffs Richtung Fans und es folgt das hard rockig beginnende „Mirrors“, bei dem er in zwei kurze Passagen, auf der akkustischen Gitarre spielend etwas Tempo rausnimmt.

Jay Buchanan, wie immer barfuß auf der Bühne zeigt schon hier, welche stimmliche explosive Gewalt in ihm steckt. Gewissermaßen sind Holiday, wie auch Buchanan als Fronter zu sehen, da beide den Songs ihren Stempel auch visuell aufdrücken. Nicht zu unterschätzen sind aber auch Bassist Dave Beste und Drummer Mike Miley, die eine Rhythmusgrundlage für die Songs legen, dass man zuweilen den Eindruck haben kann, sie würden die beiden Fronter vor sich her jagen.

Das schöne dabei ist, dass sich dies nicht negativ auf die Soundqualität auswirkt und der gesamte Sound sehr transparent ankommt. Ein Kracher jagt den Nächsten, dass keine Zeit zum verschnaufen bleibt. Im Stile von Led Zep geht es rasant mit „Nobody Wants To Die“ weiter und nach den rockigen „Tied Up“ und „Too Bad“ lässt sich Holiday die doppelhalsige Gibson reichen und zelebriert auf ihr einige Solopassagen von „Feral Roots“.

Unterstützt wird er gitarrentechnisch hier von Buchanan, der sich erstmals die akustische Gitarre umschnallt. Der Song ist ein regelrechtes Kunstwerk, zu dem visuell neben der Gibson auch Holidays Dali Bart passt. Auf alle Songs einzugehen würde den Rahmen sprengen, der emotionale Höhepunkt ist, als Buchanan alleine mit Akustik-Gitarre „Shooting Stars“ ankündigt und das Stück allen von Gewalt und Krieg Betroffenen, insbesondere den Kindern widmet.

Träumerisch, fast wie ein Prediger bringt er, passend von roten und weißen Strahlern illuminiert, eine greifbare Melancholie in die Rheinauen, während am Abendhimmel langsam die Sonne anfängt unter zu gehen. Danach gibt es noch das krachende „Do You Worst“ und Electric Man“, bevor die Rival Sons die Fans mit „Keep On Swinging“ swingend auf den Heimweg geschickt werden.

Ganz großes Kino, was beide Bands an dem Abend auf dem Kunst!Rasen gezeigt haben, der sich als tolle Location gezeigt hat. es kann nur empfohlen werden, sich das restliche Programm für diesen Sommer mal anzuschauen und wer Zeit hat, kann einen Konzertbesuch durchaus mit einem vorherigen Picknick in den Rheinauen oder einem Besuch auf dem Drachenfeld verbinden, von wo man einen tollen Blick über Bonn und das Rheintal hat.

Ein besonderer Dank auch an E.L. Hartz Promotion für die problemlose Akkreditierung.

Line-up Larkin Poe:
Rebecca Lovell (Vocals, guitar)
Meghan Lovell (vocals, Lap-Steel-Guitar)
Tarka Layman (bass)
Ben Satterlee (Drums)

Line-up Rival Sons:
Jay Buchanan (lead vocals, acoustic guitar)
Scott Holiday (Lead Guitar, backing vocals)
Dave Beste (bass, backing vocals)
Mike Miley (drums, backing vocals)
Todd E. Ögren-Brooks (Keyboards)

Text und Bilder: Gernot Mangold

Larkin Poe
Larkin Poe bei facebook
Rival Sons
Rival Sons bei facebook
Kunst!Rasen Bonn
Noisenow – elh promotion

Ein Gedanke zu „Larkin Poe + Rival Sons – 17.07.2024 – Kunst!Rasen, Bonn – Konzertbericht“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert