Ben Poole – 15.11.2023, To Hoop, Rheinberg – Konzertbericht

Einer unserer Dauergäste in Sounds Of South, Ben Poole, machte gegen Ende seiner sieben Wochen währenden Europa-Tournee zum aller ersten Mal Station im Rheinberger To Hoop. An diesem Abend mitten in der Woche durfte sich Inhaber Sami Durak über einen ganz gut gefüllten Saal freuen, der Brite hat ja in der Blues Rock-Szene einen sehr guten Ruf.

Zusammen mit seiner Rhythmus-Fraktion Steve Amadeo am Bass (diesmal auch wieder sehr stark) und Chris Hardwick  am Schlagzeug legte der Protagonist nach einem kurzen Warmspiel-Intro mit „Take It No More“ vom immer noch aktuellen Studioalbum „Anytime You Need Me“ los und servierte am Ende inklusive Zugabe gerade mal neun Tracks.

Trotzdem gab es am Ende die meist übliche 1 3/4 Stunde Spielzeit, da einige Nummern mit längeren Solo-Intermezzi gespickt waren, wobei Hardwick bei „Further On Down The Line“ und Amadeo in der Zugabe „Anytime You Need Me“ ihre Künste in der Vordergrund stellen konnten.

Ansonsten drückte der hipstermäßige Blues Rock-Großstädtler Poole (sah aber trotzdem irgendwie sehr ausgemergelt aus)  selbst ruhigeren  Stücken wie „Don’t Cry For Me“  oder „Have You Ever Loved a Woman“ (Freddie King-Cover“), durch seine fulminanten Soli, einen extremen Härtegrad auf, der so manche offenkundige Bewunderung in die Gesichter der überwiegend anwesenden ländlichen Rheinberger Babyboomer-Generation zauberte.

Bei der fulminanten Poole-Version des Don Henley-Stückes „Dirty Laundry“ hätte es an der Westküste der Staaten vermutlich unweigerlich eine Erdbeben- und Tsunami-Warnung zur Folge gehabt. Es schepperte und krachte auf der Les Paul mit einer erschütternden Urgewalt – eine atemberaubende Fassung.

Neben seiner Handfertigkeit an der E-Gitarre überzeugte Ben wie immer mit seiner offenen, sympathischen und kommunikativen Art, sodass es am Ende ein schöner Blues Rock-Abend, zwar ohne große Überraschungen, aber in sehr lockerer und angenehmer Atmosphäre, wurde.

Ob der ihm scheinbar gut schmeckende Rotwein, den er genüsslich immer wieder zwischen Stücken zu sich nahm, auch dazu beitrug, ist pure Spekulation. Sicher ist, dass Sami Durak jedenfalls beim Trio mit seiner großen Auswahl an erlesenen Whiskeysorten im To Hoop bleibenden Eindruck hinterließ, wie es Ben in seiner Ansage vor der Zugabe „Anytime You Need Me“ explizit zu verstehen gab.

Trackliste:

01. Take It No More
02. Win You Over
03. Start The Car
04. Dirty Laundry
05. Don’t Cry For Me
06. Further On Down The Line
07. The Question Why
08. Have You Ever Loved A Woman
09. Anytime You Need Me (Zugaabe)

Line-up:
Ben Poole (lead vocals, electric guitar)
Steve Amadeo (bass)
Chris Hardwick (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Ben Poole
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To Hoop

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