Andrew Waite – Same – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Ausgestattet mit einem Universitäts-“Degree of Music Education“ veranstaltet der kanadische Musiker Andrew Waite seit Jahren Island Rock Camps für Studierende. Als der aus Charlottetown, Prince Edward Insel (Ostküste Kanadas) stammende Singer/Songwriter und Gitarrist 2018 seinen Debut-Longplayer „Tremors“ vorstellte, waren gleich eine ganze Reihe von Award-Nominationen, bis hin zum ‚Songwriter of the Year‘ fällig.

Waite, der Bruce Springsteen, Jason Isbell, aber auch den Iren Glen Hansard, sowie den Kanadier Dan Mangan als einflussreiche Vorbilder nennt, veröffentlicht nun sein zweites Solo-Werk. Mit den spielerisch, fließend ineinander verlaufenden Initialen „AW“ auf dem Plattencover, macht das Rock-Album jedoch nur unauffällig und bescheiden Werbung für den Inhalt. Diese spielerisch, aber gleichzeitig schöpferisch tiefgreifende Art des Songwritings verkörpert Andrew Waite ebenso in seinen Lyrics. Hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit Produzent Chris Kirby und Colin MacDonald (Sänger der in Kanada sehr bekannten Rockband The Trews), die teilweise im Co-Writing beteiligt sind.

Dementsprechend fungiert der erste Titel des neuen Longplayers „Ain’t Goin‘ Out Like That“ wie ein Powerhouse-Opener, ein Energie-versprühender 4-Minuten „Knaller“, der unvermittelt an die Anfangsjahre des „Boss“ erinnert – der perfekte Track für die erste Single! Auch die zweite Nummer „Full Time, Tryin‘ 2 Luv“, die im Upbeat-Tempo das Album vorantreibt, ist schon vorab zu hören und beweist ihren Full-Time-Dance-Status mühelos.

Das intuitive Stück „Silence“, ebenfalls bereits veröffentlicht, entfaltet seine sprichwörtliche Ruhe in Form einer „Music to comfort the Soul“, bevor mit „Best I’ve Ever Had“ ein Country-Rock folgt, der in seinen Strukturen dem Heartland-Sound durchaus ähnlich wirkt. Kraftvolle Inszenierungen von „Call Me In The Morning“ und „World’s Burning Down“ beschreiben zusammen mit Waite’s stimmlichen Fähigkeiten deutlich seine rockige Handschrift.

Der alternativ-soundige Track „Numb“ und der Folk-Rock „It Won’t Come Easy“ – mit Fiddel, Banjo und einladenden Vocals sorgen für akustische Abwechslung im ansonsten geradlinigen LP-Programm. Eine ausdrückliche Springsteen-Hommage (Verszeile: „Springsteen could get me so far“) bietet als vorletztes Stück die Hymne „Dopamine“. In diesem Fall ein musikalischer Botenstoff für positive Gefühlserlebnisse, die ganz leise in „Where Did The Night Go“ und stimmungsvoller Begleitung zu Ende gehen.

Mit seinem gleichnamigen Album versucht der kanadische Americana-Soul-Rocker Andrew Waite den Debüt-Erfolg seines Erstlingswerks zu wiederholen und überzeugt auf ganzer Linie mit einer insgesamt frischen Produktion. Der Longplayer des leider hier noch unbekannten Songschreibers enthält jedoch einen soliden Vorgeschmack auf die schon lange geplante Europa-Tournee.

Eigenproduktion (2021)
Stil: Americana, Country-Rock

Tracks:
01. Ain’t Goin‘ Out Like That
02. Full Time, Tryin‘ 2 Luv
03. Silence
04. Best I’ve Ever Had
05. Numb
06. Best I’ve Ever Had
07. World’s Burning Down
08. It Won’t Come Easy
09. Dopamine
10. Where Did The Night Go

Andrew Waite
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Rola Music

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