Israel Nash – Topaz – EP-Review

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Review: Stephan Skolarski

Mit seiner Absicht „etwas zu schaffen, das zum Nachdenken anregt“, hat der texanische Singer/Songwriter Israel Nash im Laufe dieses Jahres nach „Lifted“ (2018) einen neuen Longplayer eingespielt und spontan vorab die EP „Topaz“ veröffentlicht. Der fünf Stücke umfassende Tonträger gibt einen Vorgeschmack auf das voraussichtlich für März 2021 vorgesehene Album und wurde im hauseigenen Studio, in der Nähe von Austin, zum großen Teil von Nash allein aufgenommen.

Es muss dabei unbedingt auch die Umgebung sein, die Israel Nash als sein „ewiges Zuhause“ bezeichnet und die Songs, wie „Canyonheart“ inspiriert – eine in angenehmen Klangfarben der frühen Neil Young-Tage mit Bob-Dylan-Feeling ausgestattete Ballade, ein Edelstein des Country Rock. Dieses fast stimmungsvolle Soundgefüge wird mit dem bläsergeprägten, soulhaften Track „Down In The Country“ atmosphärisch fortgesetzt, der als brillant-leidenschaftlicher Song von Nashs Stimme und einem herrlichen Guitar-Solo beinahe magisch getragen wird.

Mit „Closer“ und „Southern Coasts“ folgen zwei Stücke, deren persönliche Ausstrahlung an die „schönen, alten Zeiten“ der psychedelisch verträumten 70er Roots-Country-Rock-Hippie Jahre erinnert und die in ihrer wunderbaren Gelassenheit musikalisch über die „Landschaft“ dahingleiten.

Der fünfte Titel „Dividing Lines“ bringt zum Schluss den fragilen, experimentellen Charakter Nashs zum Vorschein, ein etwas undurchsichtiger, ungeschliffener „Schmuckstein“ zum Nachdenken. Dieses Ansinnen verfolgt Israel Nash durchweg über seine tieferen Lyrics, mal politisch und kritisch und manchmal eben liebevoll emotional, stets aber zum Reflektieren geeignet.

Israel Nash hat mit seiner „Topaz“ -EP die verschiedenen Färbungen seines Songwritings eindrucksvoll in einer kleinen Anzahl von Preziosen vorgestellt, die ihre individuellen Empfindungen und Gefühle in Form musikalischer Schmuckstücke preisgeben und als „Southern Rock in Zuckerwatte“ weitere hohe Erwartungen an das neue Album wecken.

Neben diesem „Topaz“-Pre-Release bleibt bis März jedenfalls noch ausreichend Zeit, bei Bedarf auch die bisherigen Nash-Produktionen ausgiebig kennenzulernen (siehe z.B. den SoS-Konzertbericht aus Nashs Frühphase im Jahr 2012).

Loose Music (2020)
Stil: Folk Rock, Country Rock

Tracklist:
01. Canyonheart
02. Down In The Heart
03. Closer
04. Southern Coasts
05. Dividing Lines

Israel Nash
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