Ich weiß nicht, wie es Ihnen als Leser geht. Bei mir ist es jedenfalls so, dass mir manchmal schon allein der Name eines Künstlers oder einer Band suggeriert, ob das gute Musik sein könnte oder nicht. Ok, im Laufe der vielen Jahre, in denen ich jetzt die diversen Tonträger rezensiere, bekommt man halt auch so etwas wie ein gewisses Gespür dafür.
Der Protagonist dieses Reviews, Damon Fowler, der bereits seit 1999 im southern-umwehten Blues- , Roots-und Americana-Sektor tätig ist, hat demnach neben seiner eigenen Musik nicht umsonst Kooperationen mit bekannten Leuten wie u. a. Delbert McClinton, Chris Duarte, Buddy Guy, Johnny Winter, Edgar Winter, Jeff Beck, Robin Trower, Gregg Allman, Junior Brown, Rick Derringer, Little Feat, Jimmie Vaughan, Victor Wainwright und den Radiators vorzuweisen. Hier besonders interessant sicherlich auch seine Mitwirkung in Butch Trucks Freight Train Band, bei Dickey Betts & Great Southern und bei Southern Hospitality, denen ja auch der bei uns vor kurzem rezensierte J.P. Soars angehörte.
Mein erster Berührungspunkt mit Damon war seine Scheibe „Sounds Of Home“, produziert von dem aus Louisiana stämmigen Delta Blues-Spezialisten Tab Benoit. Diese Zusammenarbeit wurde jetzt auf Fowlers neuem Werk „The Whiskey Bayou Sessions“ in einem Studio innerhalb des Zypressenmoors am Ufer des Cane Bayou in Houma, LA, nochmals intensiviert. Auch hier saß Benoit wieder an den Reglerknöpfen und hat sich ergänzend mit der Akustik- und Rhythmus-E-Gitarre bei drei Tracks mit eingebracht.
Mit dabei sind außerdem noch Todd Edmunds am Bass und Justin Headley am Schlagzeug. Damon zeichnet sich für Gesang, Gitarrenspiel und Lap Steel verantwortlich. Wie der Titel des Albums und auch die Aufnahme-Locationes schon andeuten, bekommt man demnach einen schön swampigen Blues Rock geboten. Herausstechend sind natürlich Fowlers angenehmer Gesang und sein vorzügliches Gitarren-/Steelspiel, das sich in vielen quirligen Soli wiederspiegelt.
Vom herrlich shuffligen Opener „It Came Out Of Nowhere“, über das allmaneske „Ain’t Gonna Rock With You No More“ (mit schönem Slide), dem melancholisch groovig souligen „Holiday“ (erinnert mich ein wenig an „Spooky“ von ARS) bis zum Strand-bluesigen „Florida Bay“ (mit „Statesboro Blues“-Reminiszenzen) , erinnert hier vieles auch an die Art von Mike Zito.
Mit „Hold Me Tight“ und „Just A Closer Walk With Thee“ gibt es dazu noch zwei nette Countryschunkler, bei denen Damon zur besagten Lap Steel greift. Somit sind die „The Whiskey Bayou Sessions“ von Damen Fowler insgesamt eine gelungene Sache, die Southern-Freunden bedenkenlos empfohlen werden kann. Sein Name steht für gute Musik. Dazu kommt das Bayou-Flair auf diesem Tonträger bestens zur Geltung, wieviel Whiskey allerdings bei den Aufnahmen zum Gelingen des Ganzen beigetragen hat, bleibt aber vermutlich das Geheimnis der beim Werk involvierten Leute…
Whiskey Bayou Records (2018)
Stil: Southern Blues Rock
01. It Came Out Of Nowhere
02. Fairwheather Friend
03. Hold Me Tight
04. Up The Line
05. Ain’t Gonna Rock With You No More
06. Just A Closer Walk With Thee
07. Pour Me
08. Holiday
09. Running Out Of Time
10. Candy
11. Florida Baby