Eli Young Band – 10.000 Towns – CD-Review

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Sie sind immens erfolgreich in Nashville, verzaubern dort mit ihren wundervollen Liedern und herrlichen Melodien die New Country-Fans, haben aber ihre ursprünglichen Red Dirt-Roots nie aus den Augen verloren. Die Eli Young Band mit einem tollen, neuen Album! „10.000 Towns“ ist ihr zweites Werk auf dem noch relativ jungen Republic Nashville-Label (eine Kooperation von Universal Music und Big Machine Records). Produziert hat wieder Frank Lidell, diesmal aber zusammen mit Justin Niebank und der Band.

Im Gegensatz zum Vorgänger wurden eine recht beträchtliche Anzahl an Studiomusikern eingebunden, mit Leuten wie u.a. Kenny Greenberg, Tom Bukovac, Ilya Toshinsky, JT Corenflos, Adam Shoenveld, Tony Harrell, Charlie Judge, Danny Radar u.v.m., natürlich aus dem „Who-is-who“der Nashville-Szene. Der flockige Opener mit seinem lässigen gitarrengetriebenen Rhythmus, „Drunk Last Night“ avancierte sofort zum dritten Nr.-1-Hit des Quartetts. Bodenständigkeit, Konstanz und eine jeder Zeit sympathische Ausstrahlung, die sich auch in den Liedern widerspiegelt, sind die großen Trümpfe der Eli Young Band. Dazu Mike Elis unwiderstehliche Stimme, eine Erfolgsformel, die vermutlich noch viele Jahre in Nashville, national und über die Grenzen hinaus Bestand haben wird.

Der Titelsong, eine Hommage an das Durchschnittskleinstadtleben macht mit seinem euphorischen Refrain ebenfalls richtig Laune. „Dust“, ein Song, der die im Text verankerte Aufbruchsstimmung einer jungen Dame aus ihren alten Konventionen herrlich energiegeladen rüberbringt, wurde als zweite Single auserkoren und wird sicherlich in den nächsten Wochen die Top-20 der Country Singles-Charts angreifen. Keine Eli Young Band-CD ohne eine schöne Ballade. Hier gibt es mit „Angel Like You“ (Mandolinenbegleitung), dem kraftvoll gebrachten „What Does“ (atmosphärisches Piano-Intro, nachher mit typisch fettem Refrain) und dem wunderbaren „Prayer For The Road“ (Uhuhuh-Harmonies, Orgelhall, Steeltupfer) gleich drei dieser Sorte. In Kombination mit Mike Elis Wohlfühl-Stimme wie immer zum Dahinfließen!

Seit dem großen Erfolg von „Even If It Breaks Your Heart“ scheint die Zusammenarbeit der Band mit Singer/Songwriter Will Hoge unverzichtbar zu sein. Der hat hier mit Hilfe von Dylan Altman bei „A Lot Like Love“ (schönes, southern-inspiriertes E-Gitarren-Solo) und Jon Randall beim schmissigen Stampfer „Add Moonlight“ (absoluter Ohrwurm, Mitsing- und Mitwipp-Garantie) seine unverkennbaren Spuren hinterlassen. Was für tolle Songs! Ähnlich stimmungsreich und mit dezentem Heartland-Touch kommen die fluffigen „Let’s Do Something Tonight“ und „Your Last Broken Heart“ daher.

Und wer sich an die Zeiten zurücksehnt, als die Eli Young Band noch nicht so im Rampenlicht stand, der kriegt noch mit dem starken, leicht swampig-rootsigem „Revelations“ einen kratzigen Leckerbissen serviert, der auch gut auf ihre damalige „Level“-Scheibe gepasst hätte. Bärenstark! Die Eli Young Band präsentiert sich auf „10.00 Towns“ in absoluter Bestform. Eine deutliche Steigerung zum etwas blassen (aber natürlich auch nicht schlechten) „Life At Best“ ist eindeutig feststellbar.

Das ist eine kaum zu toppende Mischung aus (mainstreamigem) Red Dirt, New Country und Rock auf grandiosem Melodie-Niveau mit einem jede Menge Sympathie ausstrahlenden Ausnahmesänger. Ein schönes Art-Design, inklusive Booklet mit allen Texten, runden das Album ab. Im Prinzip wäre es jetzt mal an der Zeit, die kommende Tour zu diesem starken Werk mit einer Live-DVD festzuhalten…

Republic Nashville (2014)
Stil: Red Dirt

01. Drunk Last Night
02. 10,000 Towns
03. Dust
04. Angel Like You
05. Let’s Do Something Tonight
06. Your Last Broken Heart
07. What Does
08. A Lot Like Love
09. Just Add Moonlight
10. Revelations
11. Prayer For The Road

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Bärchen Records

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