Super Vintage – Shining Light – CD-Review

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Review: Michael Segets

Vor zwei Jahren legte Super Vintage mit „Destiny“ eine ordentliche Hard-Rock-Scheibe vor. Nun meldet sich die griechische Band mit „Shining Light“ zurück. Das neue Album macht einen gewaltigen Schritt vorwärts in Richtung Southern Rock.

Während der Einstieg in die CD mit den Gitarrenläufe bei „Down The Road“ oder der Gesangstil bei „Birds On A Wire“ noch deutlich zeigt, aus welcher musikalischen Ecke die Griechen kommen, nimmt das Werk anschließend eine Wendung zum Southern. Vor allem die Intros sind schön staubig und versetzen atmosphärisch in den amerikanischen Süden. Erstklassig ist dahingehend „Southern Son“, das zudem einen eingängigen Refrain bietet.

Die mehrstimmigen Gesangspassagen bei „Take A Ride“ und dem langsameren „Too Long“ zeugen ebenfalls von der neuen Ausrichtung von Super Vintage. Letztgenannter Song wird ebenso wie der starke Titeltrack „Shining Light“ von einer akustischen Gitarre getragen. Eine Art Desert Blues Rock spielt Super Vintage bei „Keep It Up“ und bei „Bourbon Man“. Dabei liegt die Betonung beim ersten Song auf Rock und beim zweiten auf Blues. Dazwischen streut das Quartett nochmal eine Nummer der härteren Gangart ein („Lone Star Rider“).

Zum Ende des Longplayers gibt es schließlich Southern Rock, der den amerikanischen Vorgängern dieses Genres ebenbürtig ist. Mit „Sweet Rockin‘ Mama“ frönt Super Vintage einer kräftigeren Spielart und mit der abschließenden Ballade „Brothers“ findet sich ein ruhigerer Beitrag auf der Scheibe.

Ihre Stärken, zu denen vor allem die atmosphärischen Intros zählen, baut Super Vintage weiter aus. Mit wenigen Ausnahmen enden die Stücke durch ein allmähliches Fade Out, was nicht so elegant wirkt. In den Details bestehen daher noch Optimierungsmöglichkeiten.

Bandleader Stavros Papadopoulos hat zurzeit eine äußerst produktive Phase. Neben seinem diesjährigen Solodebüt „Spirits On The Rise“ lotet er mit seiner Band Super Vintage neue musikalischen Regionen aus. Die Affinität zum Hard Rock scheint zwar auch auf „Shining Light“ durch, aber der erdigere Sound stellt einen Fortschritt gegenüber dem vorangegangenem Werk dar. Die Truppe gewinnt durch die Hinwendung zum Roots Rock an Profil.

„Shining Light“ ist eine der positiven Überraschungen 2020. Bei der Qualität des Songwritings hat Stavros Papadopoulos nochmal eine Schippe draufgelegt und so erscheint das Album deutlich abwechslungsreicher als der Vorgänger. Auf dem europäischen Festland widmen sich wenige Bands dem Southern. Wenn Super Vintage die aktuell eingeschlagene Richtung beibehält, kann sich das Quartett zu einem Referenzpunkt in Sachen Southern Rock auf dem alten Kontinent entwickeln.

Grooveyard Records (2020)
Stil: Hard Rock/Southern Rock

Tracks:
01. Down The Road
02. Birds On A Wire
03. Southern Son
04. Take A Ride
05. Shining Light
06. Too Long
07. Keep It Up
08. Lone Star Rider
09. Bourbon Man
10. Sweet Rockin‘ Mama
11. Brothers

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