Lauren Anderson – Burn It All Down – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Nach ihrem von der Kritik gefeierten Vorgängeralbum „Love On The Rocks“ bringt Lauren Anderson nun am 9. September ihre dritte, wiederum selbst produzierte, Scheibe „Burn It All Down“ in die Läden. Und auch diesmal ist prominente Unterstützung in Form von Albert Castiglia und John Salaway (hat mit Peter Frampton, Zach Williams, The Zombies und vielen anderen gespielt) mit an Bord.

Während „Love On The Rocks“ noch fast ausschließlich auf ruhige und nachdenkliche Töne gesetzt hat, geht ihre neue Scheibe wesentlich härter zur Sache und dürfte daher vor allem die Freunde eines eher rockig orientierten Blues ansprechen, obwohl ihre musikalische Bandbreite auf dieser Scheibe auch schöne Bluesnummern mit leichtem Americanaeinfluss („I Know“ und „Still Here“) und sogar einen fast radiotauglichen, leichtfüßigen Midtempo-Popsong („Never Too Late“) beinhaltet.

Zunächst aber beginnt die Scheibe mit dem Titelsong „Burn It Down“ ziemlich wild, ein rockiger Sound mit einem Pianogehämmer, das den Song schweißtreibend förmlich nach vorne peitscht. Und das hart rockende „Soul Is Mine“ mit Anderson‘s megaphonartigem Gesang erinnert stilistisch an längst vergangene Led Zeppelin-Zeiten. Ganz anders hingegen, aber nicht weniger fetzig, kommt der Boogie-Woogie „Zombie Blues“ mit Albert Castaglia als Gastgitarrist daher. Mit den nachfolgenden Tracks geht es dann etwas weniger rockig, aber immer noch flott, zu. Den Auftakt dazu macht der melodiöse und zum Tanzen einladende Americana-Shuffle „Lose My Head“, gefolgt von dem Midtempo-Blues „Tell Me Baby“.

Bevor sich Lauren Anderson auf ihrer neuen Scheibe schließlich mit dem bereits erwähnten, bittersüßen „Still Here“, der Bluesballade „Fool“ und dem traurigen Slowblues „Rain Down On Me“ dem reinen Blues zuwendet, ist John Salaway als weiterer Gastgitarrist in dem harten Chicagorocker (starke Basslinie!) zu hören. Mit dem kräftig stampfenden und von sägenden Gitarrenriffs begleiteten „Like A Woman“ endet das Album schließlich.

Mit „Burn It All Down“ hat Lauren Anderson ein energiegeladenes, rockiges (und abwechslungsreiches) Album herausgebracht, welches stilistisch komplett anders ist als das ruhigere Vorgängeralbum „Love On The Rocks“. Aber wie sagt sie selbst so treffend: „Willst Du ein neues Haus bauen, musst Du das alte vorher abrennen.“ Die einzige Konstante dabei ist nur ihre, mitunter leicht rau klingende und mitunter an Joplin erinnernde, kräftige Altstimme, die den Songs eine besondere Note und Tiefe verleiht.

Label: Independent
Stil: Blues, Americana

Tracks:
01. Burn It All Down
02. Soul Is Mine
03. Zombie Blues
04. Lose My Head
05. Tell Me Baby
06. I Know
07. Never Too Late
08. Hit The Spot
09. Still Here
10. Fool
11. Rain Down On Me
12. Like A Woman

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Lauren Anderson – Love On The Rocks – CD-Review

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Review: Jörg Schneider

Die Chicagoerin Lauren Anderson durfte mit ihrem ausdrucksstarken Gesang bereits Konzerte von Beth Hart, Samantha Fish, Walter Trout und Mike Zito, der auch auf ihrem Album in einem Song als Gastgitarrist zu hören ist, eröffnen. Zudem wurde sie bereits 2015 von den Midwest Music Awards zur Sängerin des Jahres gekürt.

Ihr zweites Album „Love On The Rocks“, das nun am 06. August erscheint, hat Lauren Anderson in Eigenregie produziert und veröffentlicht. Es enthält neun feine, zumeist ruhige, Songs. Immer getragen von ihrer kraftvollen, warmen Altstimme.

Gleich zu Beginn stellt sie in dem leicht gospelig anmutenden A-Capella-Stück „Keep On“ ihre stimmlichen Qualitäten unter Beweis, lediglich unterstützt durch den Takt vorgebendes Klatschen und harmonische Background Vocals, während in dem Titelsong „Love On The Rocks“ die verletzliche Seite ihre Stimme zum Ausdruck kommt. Ähnlich auch das folgende „Back To Chicago“ mit Mike Zito als Gastgitarrist und einem schönen Gitarrensolo im letzten Drittel des Titels. „The Way I Want“ ist eine eingängige Midtempo-Nummer mit lakonisch wirkendem Gesang von Anderson.

Das ebenfalls ruhige „Holdin‘ Me Down“ überrascht mit einem orientalisch klingenden Intro, welches sich wiederkehrend durch den gesamten Song zieht. Lediglich die Titel „Just F***ing Begun“ und „I‘m Done“ sind beiden einzigen Stücke, die etwas härter zur Sache gehen. Der erstgenannte Song ist sehr rhythmisch, untermalt mit kompromisslos treibenden Drums. Im Gegensatz dazu steht „I‘m Done“ mit seinen funkigen Gitarreneinlagen und einem abrupten Ende.

Das Album endet dann mit zwei etwas längeren, ruhigen Songs: „Stand Still“ eher balladesk, nachdenklich und „Your Turn“ ist ein melodiöser, schöner Slowblues mit Geigen und Pianobegleitung.

Auf ihrem Album vereint Lauren Anderson gekonnt Elemente von Blues, Rock und Soul und findet damit ihren eigenen Stil. Insbesondere als Sängerin hinterlässt sie einen bleibenden Eindruck. Nicht ganz so rau und whiskygeschwängert wie Janis Joplin, dennoch ausdrucksstärker als Joss Stone und mitunter auch an Layla Zoe erinnernd, immer gefühlvoll und verführerisch. Wir dürfen auf mehr gespannt sein.

Label: Independent
Stil: Blues/Americana

Tracks:
01. Keep On
02. Love On The Rocks
03. Back To Chicago
04. The Way I Want
05. Holdin‘ Me Down
06. Just F***ing Begun
07. I‘m Done
08. Stand Still
09. Your Turn

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