Davisson Brothers Band – Fighter – CD-Review

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Zweites, ganz hervorragendes Album der Davisson Brothers Band, die ihre musikalische Passion überaus authentisch auf dem Terrain des ’southern-fueled‘ Countryrocks und ’southern-rocking‘ Country auslebt. Obwohl das Quartett um die beiden Brüder Donnie (lead vocals, acoustic guitar) und Chris Davisson (guitars) schon seit Mitte der 90er Jahre in diversen Konstellationen am Start ist, war bisher, trotz zahlreicher Aktivitäten (u. a. partipizierten sie 2017 in Chris Jansons Video-Clip zu „Fix A Drink“) und vielversprechender Beziehungen, nicht mehr als ihr 2009 veröffentlichtes Debütalbum, das immerhin die Top-40 der Bilboard Charts erreichte, und einer Single im Jahre 2014 („Jesse James„), auf der Habenseite zu verzeichnen.

Besagte Single ebnete Ihnen allerdings den Weg zur Kooperation mit dem Grammy-dekorierten Star-Produzenten Keith Stegall (u. a. George Strait, Zac Brown Band, und vor allem Alan Jackson), der mit dem erfolgreichen australischen Musikpromoter Rob Potts und Sony Music Australia eine potente Partnerschaft für seine neu gegründete Dreamlined Entertainment Group abgeschlossen hat. Stegall ließ es sich natürlich nicht nehmen, das nun vorliegende, leider nur acht, dafür ganz hervorragende Stücke umfassende „Mini“-Zweitwerk „Fighter“, des durch Aaron Regester (drums) und Russell Reppert (bass) vervollständigten Quartetts, selbst zu produzieren.

Dabei stellte er den aus Clarksburg, West Virgina, stammenden Jungs mit Michael Rojas (keys), Ilya Toshinsky (banjo), Billy Panda (acoustic guitar), JT Corenflos (electric guitar), Chance McCoy (fiddle) Wes Hightower, John Wesley Ryles und Ronnie Bowman (alle Background vocals) eine überaus prominente und ’schlagkräftige‘ Musikerschaft als weitere Unterstützung zur Verfügung. Auch der dritte Davisson-Bruder Sammy, der nicht mehr zum offiziellen Line-up zählt, ist an einigen Bass-Parts und Harmoniegesängen beteiligt.

Der launige Opener „Po‘ Boyz„, zugleich die erste Single, ist eine gut tanzbare Hommage an das einfache, Redneck-basierte Leben, mit seinen, nach getaner Arbeit, typischen Dingen wie Reiten, Quad-Fahren im Schlamm, Zielschießen und den, mit vielen hübschen Country Girls bestückten Friday Night Parties, wo das Bier dann besonders gut schmeckt.

Mit „Breathe“ folgt eine Gänsehaut verursachende Southern Soul-Ballade. Donnie Davissons (auch insgesamt) engagierter, emotionaler Gesang, die brillante Orgel-Hintergrundarbeit des, auf diesem Album überragend agierenden Mike Rojas und das tolle E-Gitarrensolo, sowie dezente Harmniegesänge im Refrain, werden die Südstaaten Rock-Anhängerschaft absolut begeistern. Ein besonderes Highlight!

Zünftig geht es mit dem polternden Stampfer „Didn’t Come Here To Leave“ und seinem herrlichen ‚Fußwippen‘-Refrain weiter. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das knackig rockende „Black Like Cash“. Ein durchaus weiterer Kandidat für die Radiostationen in Nashville ist das, mit einem eingängigen und leicht mitsingbaren Refrain versehene, melodische „Get Down South“ (schöne Banjountermalung von Toshinsky).

Das melancholische „Let’s Build A Fire“, das „Can’t You See“-umwehte Titelstück „Fighter“ und der hymnische Abschlusstrack „Appalachian American“ (mit wunderbar traurigem Fiddle-Ausklang von Chance McCoy ), bilden neben dem bereits erwähnten „Breathe“ den ruhigeren Gegenpol.

Vieles erinnert hier von der Art her, an Songs der Band Rambler auf ihrem einstig starken Werk „First Things First„. Auch Lynyrd Skynyrd– und Marshall Tucker Band-Einflüsse sind immer wieder spürbar, genau wie die des traditionellen und modernen Country.

Ingesamt eine durchgehend überzeugende und kurzweilige CD der Davisson Brothers Band. Keith Stegall hat mit den Jungs wieder mal ein feines ‚Näschen‘ bewiesen und nicht zuletzt dank der starken Zusatz-Musiker eine herrliche Balance zwischen knackigem, radiotauglichen Country- und balladeskem Southern Rock gefunden, wie es in so hervorragender Weise bei Montgomery Gentry funktioniert hatte. „Fighter“ ist daher ein absolutes ‚Must-Have‘ für die Klientel dieser Musikrichtungen!

Dreamlined Entertainment Group (2018)
Stil: Southern Country Rock

01. Po‘ Boyz
02. Breathe
03. Didn’t Come Here To Leave
04. Let’s Build A Fire
05. Black Like Cash
06. Fighter
07. Get Down South
08. Appalachian American

Davisson Brothers Band
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Bärchen Records