Eric Church – Desperate Man – CD-Review

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6. Studioalbum von Eric Church. Nachdem das Vorgänger-Werk „Mr. Misunderstood“ nur knapp an der Pole-Position der Billboard Country-Charts vorbeigeschrammt ist, hat es jetzt mit „Desperate Man“ wieder geklappt. Churchs drittes Nr.1-Album und somit jedes zweite in seiner Karriere. Eine verdammt gute Quote!

An den Reglerknöpfen und auch instrumentell involviert war wieder Erfolgsproduzent Jay Joyce, eingespielt wurden die Tracks mit den Leuten seiner Tourband wie Craig Wright, Lee Hendricks, Jeff Cease, Jeff Hyde, Driver Williams und der starken Backgroundsängerin Joanna Cotten.

Die beiden Opener „The Snake“ (zunächst gewöhnungsbedürftig, aber ganz stark eingesungen, vor allem, wenn Joanna Cotten dazustößt) und das funkige Danceclub-mäßige, aber sehr unterkühlt wirkende (dank Joyces klirrenden Keyboard-Einlagen) „Hangin‘ Around“ lassen zunächst dezent wieder auf was Experimentelles vermuten, aber spätestens mit der herrlichen Ballade „Heart Like A Wheel“ in der Art vieler toller Stücke der letzten Werke wie „Talladega“, „Wrecking Balll“, „Mixed Drinks About Feelings & You“, „Three Year Old“ etc. pendelt sich das Ganze wieder in melodischen Countrysphären mit typischer Church-Note ein.

Besonders erwähnenswert ist die exquisite verpielte E-Gitarrenarbeit der involvierten Musiker, z. B. das monströse Solo auf „Monsters“, die kratzig-surrende Begleitung bei „Higher Wire“ oder das herrliche proggige Pink Floyd-umwehte Intro bei „Solid“.

Das launige Titelstück „Desperate Man“ überrascht mit angedeuteten stonesken „Sympathy For The Devil“-Reminiszenzen, um dann mit „Jukebox And A Bar“ und „Drowning Man“ in Ohrwurm-Manier den Ausklang der CD zu bestreiten.

Eric Church kann die Kirche im Dorf lassen und braucht angesichts seines neuen Werkes „Deperate Man“ gewiss nicht zum Desperado mutieren. Eher ein echtes countrymusikalisches Machtwort vom ‚Chief‘ (toll auch sein variabler Gesang), wie es auch die sofortige Platzierung wiederspiegelt. Zweifelsohne eine gelungene Fortführung seines stilistischen Werdegangs mit vielen relaxten schönen Songs. Tolles Album!

EMI Records Nashville (Universal Music) (2018)
Stil: New Country & More

01. The Snake
02. Hangin’ Around
03. Heart Like A Wheel
04. Some Of It
05. Monsters
06. Hippie Radio
07. Higher Wire
08. Desperate Man
09. Solid
10. Jukebox And A Bar
11. Drowning Man

Eric Church
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