Brad Johner – Free – CD-Review

Das auch aus Kanada viel gute Musik kommt, ist längst kein wohl behütetes Geheimnis mehr. Brad Johner dürfte hierzulande allerdings den Wenigsten ein Begriff sein. In seiner Heimat dagegen zählt er zu den großen Sympathieträgern des New Country-Genres, nicht zuletzt auch ein Resultat seines Harmonierens mit Bruder Ken, mit dem er als Duo „The Johner Brothers“ immerhin vier CDs einspielte und damit regelmäßig zahlreiche Nominierungen sowie Auszeichnungen bei den Awards der Szene abräumte.

Mittlerweile weilt Brad auf Solopfaden und veröffentlicht jetzt sein Debüt mit dem Titel „Free“! Hut ab! Er präsentiert zwölf schnörkellose, moderne New Country-Songs (zehn davon selbst komponiert), die sich zweifellos locker mit den aktuellen Nashville-Produktionen messen können.

Der mit Banjo und Akustik-Piano unterlegte, höchst melodische Titelsong „Free“ sollte sich eigentlich als Single mühelos zum Chartbreaker entwickeln. Der Großteil der Lieder geht locker, flockig flott und sehr eingängig ins Ohr, ist zum Teil etwas poppig geraten, wirkt dabei aber jederzeit überaus angenehm und produktionstechnisch nie überzogen, und ist immer wieder mit feinen instrumentalen Leckerbissen bestückt.

Hierbei überragt vor allem Mit-Produzent Bart McKay an den Keyboards. Restless Heart-Sänger Larry Stewart zu Solozeiten (dank einiger Harmonie-Gesänge), Chris Cagle (bei „She Moved“), Rushlow, Tommy Shane Steiner oder Brian McComas (aufgrund der frischen Darbietung) fallen spontan als Bezugsgrößen ein. Johner kann aber auch anders. „The Farmer’s Back“ ist ein mitreißender Countryrocker der Marke Jeffrey Steele, Anthony Smith, vom Gesang her ein wenig Glenn Frey ähnelnd. Harmonika-getränkt, mit knackigen Drums und tollen Dobroeinlagen, erinnert der Song an eine aggressive Abwandlung von „Love In The 21th Century“ der Eagles-Ikone.

„Hello“ ist ein Country-Boogie, wie ihn Garth Brooks früher benutze, um seinem Publikum ordentlich einzuheizen. Das abschließende „Head Over Heals“ mit einem Hauch von Rockabilly, tollem Piano- und Gitarrenduell dürfte auf Konzerten so manches Tanzbein zum Schwingen bringen. Brad Johners Motto lautet. „Take care of the music, and the music will take care of you.“ Und so wird er sicherlich mit einer solch starken Leistung wie „Free“ die Aufmerksamkeit vieler Fans, auch außerhalb Kanadas, dazu gewinnen.

Aspirion Records (2004)
Stil: New Country

01. Free
02. Still in Love With You
03. Maybe She’ll Change Her Mind
04. My Brother and Me
05. See Jane Run
06. The Farmer’s Back
07. Different
08. She Moved
09. When Heaven Opens Up
10. Hello
11. She Looks a Lot Like You
12. Head Over Heels

Brad Johner
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