Dyer Davis – Kiss The Ring – CD-Review

Liebe Southern Rock-Gemeinde und auch darüber hinaus, aufgepasst: Mit dem aus Daytona Beach, Florida, stammenden Langbartträger Dyer Davis (Marke Billy Gibbons) ist was ganz Starkes im Kommen.

Der bringt jetzt mit „Kiss The Ring“ sein zweites Album in Eigenproduktion heraus, nachdem bereits sein Debüt „Dog Bites Back“ (#6 in den Billboard Blues Charts) von der internationalen Blues-Presse in höchsten Tönen gelobt wurde. Wenn man den Nachfolger gehört hat, weiß man auch warum!

Bei Dyer Davis spürt man neben seinem sofort offensichtlichen Talent, dass er ein bis Bartspitzen (oben auf dem Kopf gibt es ja keine) motivierter Musiker ist, der ein klares Ziel vor Augen hat: Sich mit starken Leistungen in der Rockmusikszene weiter zu profilieren.

Der erste Song des neuen Werks, „I Ain’t Lyin'“ geht direkt mit einem Höllentempo los. Ein punkiger Uptemporhythmus mit dezenter Southern-Note, The Black Crowes auf Speed , so könnte man es umschreiben.

Apropos Black Crowes, die sind neben Bad Company, ähnlich wie bei den Georgia Thunderbolts oder Dirty Honey, immer wieder garniert mit schönen Southern-Flair, wie zum Beispiel beim zweiten Track „Pass It Over“ und dem herrlichen „Baby“ gegen Ende, ein markanter Bezugspunkt auf dem Silberling.

Davis hat, das erkennt man schnell, auch ein tolles Trio an Mitmusikern um sich versammelt, das hier ebenso ehrgeizig wie der Protagonist zur Sache geht. Drummer und Perkussionist Davis Weatherspoon und Bassist Will Weiner geben in jedem Tempi die Pace, die Dyer und sein konkenialer Partner an den Keys, Warren Beck, brauchen, um hier ihre kräftigen Akzente zu setzen.

Gerade letztgenannter Warren Beck ist für mich fast schon der heimliche Star des Werkes, dem es immer wieder gelingt, mit unterschiedlichen Tastenvariationen (Piano, Organ, E-Piano), treffgenau Davis‘ E-Gitarrenspielereien noch mehr Prägnanz zu verschaffen.

Das atmosphärische „Kiss My Ring“ ist zurecht der Titelsong geworden, beeindruckend besonders hier das surrende Gitarrensolo. Mit „Around The Bend“ wird es erstmals etwas ruhiger, ein Schelm, wer hier nicht an „Midnight Ridder“ als Inspiration denkt.

„Damned“ ist dann wieder ein tolles Beispiel dafür, wie man sich auch im Studio gesangstechnisch ‚emotional ‚reinhängen kann. Einfach mitreißend. „Brackish Water‘ ist ein dreckiger straighter Rocker Marke Bad Company. teilweise meint man Paul Rodgers leibhaftig am Mikro zu hören.

Das wunderbar Piano- und Steel–untermalte „Have Mercy“ hätte ein Jackson Browne nicht schöner kreieren können. Nach dem bereits oben geschilderten „Baby“ lässt das Quartett die Scheibe mit dem beatlesken „Enough Is Enough“ ausklingen. Genug hat man dann keineswegs von dieser tollen Musik.

Dyer Davis setzt mit dieser Scheibe, das steht jetzt schon fest, eines der Ausrufezeichen des Jahres 2025. Beeinflusst von unterschiedlichen (zum Teil britischen) Rockgrößen der Siebziger Jahre, setzt er den Tracks mit vielen guten eigenen Ideen, einen individuellen, unwiderstehlichen als auch zeitgemäßen Stempel auf. 

Ich würde jetzt nicht unbedingt für Dyer Davis sterben wollen, aber ich würde auf jeden Fall meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er mit „Kiss My Ring“ jeden Rockfan, egal welcher Couleur, begeistern wird. Der Reviewer DD und der Musiker DD finden hier jedenfalls perfekt zusammen!

Eigenproduktion (2025)
Stil: Alternative Southern Rock

Tracks:
01. I Ain’t Lyin‘
02. Pass It Over
03. Kiss The Ring
04. Around The Bend
05. Damned
06. Brackish Water
07. Have Mercy
08. Laying On The Floor
09. Baby
10. Enough Is Enough

Dyer Davis
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