Chase Matthew – Chase – CD-Review

Wenn man, wie ich, seit über zwanzig Jahren Reviews über New Country-Scheiben verfasst hat, geht das wahrscheinlich, was die Anzahl betrifft, schon  in den vierstelligen Bereich hinein.

Da hat man so gut wie jede Künstlerart, ob weiblich, männlich oder im Verbund als Gruppe und ihre unterschiedlichen Ansätze, sich im Genre zu profilieren, schon mehrfach im CD-Player liegen gehabt.

Viele sind so schnell, wie sie aufgetaucht sind, genau so rapide wieder in der Versenkung verschwunden, manche haben eine zeit lang Erfolg und pendeln sich dann in der Masse ein, ein gewisser Anteil schafft es dauerhaft im oberen Segment der Sparte zu verweilen.

Mit Chase Matthew versucht zur Zeit ein weiterer junger Musiker im Genre längerfristig Akzente zu setzen, die Sterne stehen für ihn jedenfalls momentan recht günstig. Er ist unter der Warner-Major-Flagge unterwegs und veröffentlicht mit „Chase“ sein drittes Album.

Matthew ist einer, der das Basecap dem Cowboyhut vorzieht, vermutlich seinen Rapper-Attitüden. ganz zu Anfang, noch vor seiner eigentlichen Country-Karriere, geschuldet. Seit seinem Major-Debüt ist die Entwicklung mehr als rasant. Mit mehr als 1,4 MILLIARDEN Streams weltweit (mit mehr als 400 MILLIONEN Streams für seinen ersten RIAA PLATINUM-zertifizierten Hit „County Line“) hat Matthew über 1,5 MILLIONEN Follower in den sozialen Medien, wurde von HITS als „One to Watch“ bezeichnet, ist Mitglied der „Class of 2024“ für „Opry NextStage“ und „MusicRow’s Next Big Thing“ und wurde für die People’s Choice Country Awards 2024 nominiert.

Das neue Werk, auf dem der Protagonist an neun Stücken (von insgesamt 13) in kreativer Hinsicht mit diversen Co-Writern (eher Namen, die man bis dato noch nicht so häufig gehört hat) beteiligt ist, wurde zu großen Teilen von Austin Shawn produziert.

Die CD beginnt mit einem stampfenden Country Rocker der Marke Trace Adkins, wobei man wohl zum LKW-Fahrer geboren sein muss, um die Sinnhaftigkeit des Textes („My Baby Drives me crazy when she drives my truck“) nachvollziehen zu können.

Danach geht es dann direkt deutlich ruhiger zu, wobei das Duett mit Lauren Alaina auf „Heart Half Empty“ mit Hit-Avancen aufwartet. Mir gefällt Matthew am besten, wenn er aus dem Tebey– oder Kane Brown-Milieu der Marke „I Don’t Wanna Know“ in die Sphären von Jason Aldean und Brantley Gilbert switcht, zu hören bei weiteren Tracks wie „No Name Roads“, „Fire In Her Eyes“, „You Turn“, „Waiting On You To Call“, „Backroads Of My Mind“ oder das finale „No Way Around It“, die hier am Ende deutlich überwiegen und damit den bleibenden Eindruck hinterlassen.

Chase Matthew hat in den vergangenen Tagen neben einigen Gigs in Großbritannien am Country2Country in Berlin und Rotterdam teilgenommen, bevor er sich im Sommer der Keith Urban-Tour anschließen wird. Das wird seiner Popularität  auch bei uns höchstwahrscheinlich zu Gute kommen, sodass ich mir sicher bin, den Burschen in nicht all zu langer Zukunft mal in unseren Sphären als Headliner auftauchen zu sehen.

Sein drittes Album „Chase“, das viel Persönliches suggeriert und auch liefert, kann man in den beschriebenen Kreisen ohne Gewissensbisse empfehlen, ob es mal in Luke Combs– oder Morgen Wallen-Regionen reichen wird, bleibt abzuwarten. Bahnbrechend Neues kann auch er letztendlich nicht liefern, aber Chase Matthew ist aber auf jeden Fall ein Künstler, der in 2025 ein ‚Wörtchen‘ mitsprechen wird.

Warner Music Nashville (2025)
Stil: New Country

Tracklist:
01. Drives My Truck
02. Missing Me Missing You
03. Heart Half Empty
04. No Name Roads
05. I Don’t Wanna Know
06. Fire In Her Eyes
07. Driving Through My Hometown
08. If I Had Wings
09. You Turn
10. Waiting On You To Call
11. Backroads Of My Mind
12. Sunday Clothes
13. No Way Around It

Chase Matthew
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Lime Tree Music

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