Eric Steckel – 28.10.2023 – Yard Club, Köln – Konzertbericht

Pünktlich um 20:00 Uhr bahnt sich Eric Steckel mit seiner Band den Weg durch den ansehnlich gefüllten Yardclub auf die Bühne, begrüßt sichtlich gut gelaunt das Publikum und zeigt beim ZZ Top-Cover „Waitin‘ for the Bus“ direkt wofür der Begriff Blues Metal steht. Knallharte Riffs und Soli ohne Schnick-Schnack und Pedalboards prägen den Sound des Trios.

Passend zu seinem Stil hat Steckel für die Herbsttour keinen geringeren am Bass dabei, als den Niederländer Barend Courbois, der noch vor wenigen Monaten mit Michael Schenker unterwegs war, dessen Bassspiel dem Sound eine zusätzliche Härte gibt, ohne dabei die melodische Momente zu verlieren.

Die vorwiegend eigenen Stücke sind stilistisch meist knallharter Blues Rock aber auch Ausflüge in den Southern Rock, wie z. B. das epische „Can´t You See“ begeistert die Musikfans im Yard Club. Steckel überzeugt hier wie im ganzen Konzert stimmlich und mit seinem vielfältigen Gitarrenspiel. Zuweilen hat man den Eindruck, er wird eins mit seiner Gitarre, wenn er zeigt, was aus seinem Instrument herauszuholen ist.

Dem Klassiker „Born Under A Bad Sign“ spielt er mit einer Dynamik und Härte, die den Song in ganz andere Sphären hebt. Courbois fegt dabei über die Saiten seines Basses und legt mit Drummer Elia „the Mad“ Micheletto einen stampfenden Rhythmus vor, der den Yard Club sprichwörtlich in seinen Grundfesten beben lässt.

So entwickelt sich schnell eine Stimmung, auf der die Band regelrecht getragen wird und Steckel, wie auch seinen beiden Begleitern, ist anzusehen, wie sie diese genießen und in ihren energiegeladenen Auftritt einfließen lassen. Steckel gibt sowohl Courbois am Bass, wie Micheletto an den Drums Freiräume für Soli und stachelt sie dabei noch an einen draufzulegen.

Nach etwa 100 Minuten auf der Überholspur beendet das Trio das Konzert mit einer fulminanten Version des Hendrix Klassikers „Voodoo Child“, die ich in einer solchen Härte noch nicht gehört habe. Noch einige Minuten nach Ende des Konzertes ist zu beobachten, wie nicht wenige der Gäste fast sprachlos vor der Bühne stehen und reflektieren, was die Band an diesem Abend abgeliefert hat und was unter Blues Metal zu verstehen ist.

Dass Steckel und seine Band nach dem Konzert direkt neben der Theke am Merchandising-Stand stehen und mit den Gästen plaudern, zeigt die Fannähe des Trios, das so beste Werbung in eigener Sache und für handgemachte Livemusik gemacht hat.

Line-up:
Eric Steckel- vocals, guitar
Elia „the MaD“ Micheletto – drums
Barend Courbois – bass

Text und Bilder: Gernot Mangold

Eric Steckel
Eric Steckel bei Facebook
Kantine/Yard Club Köln

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