Pünktlich um 20,00 Uhr betritt die Kanadierin Layla Zoe mit ihrer Band die Bühne des ordentlich besuchten Musiktheater Piano. Mit dem ruhigen Beatles-Cover „Golden Slumbers“, das sie ohne Bandbegleitung vorträgt und dabei gewissermaßen die Besucher begrüßt, zeigt sie schon zu Beginn, welch großartige Stimme sie hat,.
Danach ist es mit der Ruhe für die folgenden 100 Minuten weitestgehend vorbei. Mit „Dark Heart“, vom aktuellen Album „The World Could Change„, das mit der „Gemini“ Scheibe im Mittelpunkt des Konzertes steht, wird es direkt rockig. Krissy Matthews setzt dabei an der Gitarre direkt Akzente mit einem Gitarrenriff, das sich durch den gesamten Song zieht. Im bluesigen „The World Could Change“ und dem folkigen „Praying Kind“ wird es noch einmal melodischer und Laylas klare kräftige Stimme steht wieder im Vordergrund.
Das rockige „Leave You For Good“ reißt die Fans aus der verträumten Stimmung der beiden vorherigen Songs und animiert zum Mittanzen, Hier kann sie sich voll auf ihre Band verlassen, wo oft Krissy Matthews bei seinen starken Gitarrensoli fast als zweiter Fronter zu sehen ist. Paul Jobson am Bass, bei einigen Stücken auch an den Keyboards und Felix Dehmel an den Drums sorgen mit einer auf den Punkt gespielten Rhythmusarbeit für eine satte Grundlage, und können in einem jammenden instrumentalen Stück bei bei ihren Einzelleistungen Szenenapplaus einheimsen.
Nach der melancholischen Blues Nummer „Susan“ wird es mit dem Southern Rock angehauchte „Weakness“ furios. Eindrucksvoll hier der kräftige Gesang von Layla und die rockende Gitarre von Krissy mit kurzen auf den Punkt gespielten Soli.
Nach diesem musikalischen Intermezzo wird es mit „Ghost Train“ und „Roses and Lavender“ wieder bluesig und Layla Zoe zeigt, dass sie nicht umsonst vor einigen Jahren bei den Blues Awards eine Auszeichnung als Sängerin erhielt.
Danach kann sie einige Minuten Pause machen und überlässt die Bühne ihren Musikern für einen Band Jam, um danach mit „Watch What You’re Doing“, „Brother“ und „The Man Behind the Curtain“ drei starke Songs des aktuellen Werks nachzulegen, die den Hauptteil des Konzertes beenden. Der Applaus der Fans und die lauten Zugabevorderungen sorgten dafür, dass die Band schnell wieder auf der Bühne zurückkehrte und mit „We’re All the Same“, einem langsamen gefühlvollen Blues, stilistisch in Richtung Gary Moore gehend, nachlegt. Danach verlassen bis auf Layla Zoe und Paul Jobson, der das letzte Stück nur am Keyboard begleitet, die Bühne. So endet ein starkes Blues- Konzert mit „He Loves Me“ so ruhig wie es begonnen hatte.
Den Musikern, die sich nach dem Konzert im Merchandising- Bereich einfanden, war während des gesamten Konzerts anzumerken, wie sie die Stimmung und das Flair des Piano genossen haben, sodass dieser Abend mit Sicherheit den Besuchern in guter Erinnerung bleiben wird.
Text und Bilder: Gernot Mangold