Instant Rivalry – Whiskey And Lead – CD-Review

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Review: Michael Segets

Normalerweise wird, sobald etwas Publicity erworben wurde, schnell ein Produkt nachgeschoben. Die Geschwister Megan und Caleb Hutton haben hingegen mit ihrem Debüt „Whiskey And Lead” auf Qualität gesetzt. Nachdem sie als Instant Rivalry 2015 und 2016 kanadische Country-Preise einheimsten, sammelten sie zunächst als Support für Jefferson Airplane, Tanja Tucker, Corb Lund und The Nitty Gritty Dirt Band einige Live-Erfahrungen, bevor sie sich an die Arbeit an ihr erstes Album begaben.

Im eigenen Studio spielten sie zusammen mit ausgewählten Begleitmusikern fünfzehn selbst komponierte Tracks live ein. Das Ergebnis ist ein handgemachtes Alternative Country-Album, dass sich hören lassen kann. Bei „Ex’s For A Reason“ übernimmt Caleb den Lead-Gesang, ansonsten lässt er seiner Schwester den Vortritt am Mikro.

Der Name der legendären Wild-West-Kunstschützin „Annie Oakley“ dient dem aggressivsten Songs des Albums als Titel. Nach dem Opener geht es mit „If You Can’t Ride“ zwar nochmal country-rockig weiter, aber die meisten Nummern bewegen sich in einem radiotauglichen Midtempo. Als hitverdächtig drängt sich dabei „Heartless“ auf. Aber auch „Rodeo Man“ und „Come And Take It“ sind sehr eingängig.

„Catching Me“ sowie „Slow Motion“ haben einen gefällig poppigen Einschlag. „A Little More Time“ kommt mit einem flotten Country-Rhythmus und Twang daher. Bei dem etwas langsameren „Love With Me“ legt Megan einen rauen Growl in ihren Gesang, den sie auch bei einigen rockigeren Songs anschlägt. Vor allem bei dem staubigen „Ho Down“ kommt er richtig zur Geltung. Die erste Single gehört neben dem frechen „Drink You Pretty“ zu den Highlights der CD.

In der Mitte des Albums streut Instant Rivalry die Ballade „Little Old Farmhouse” ein. Diese folgt ebenso wie „Telluride“ und der Abschluss „Worn Out My Welcome“ den typischen Mustern mit Slide, etwas Geige und mehrstimmigem Harmoniegesang. Mit den Titeln müssen sich Megan und Caleb Hutton nicht vor den Musikern aus Nashville verstecken.

In der Gesamtschau legen die beiden Hutton-Geschwister ein beeindruckendes Debüt vor. „Wiskey And Lead“ besticht durch gutes Songwriting und eine gradlinige Produktion. Gerade im mittleren Tempobereich gelingen Instant Rivalry einige Ohrwürmer, bei denen Chart-Platzierungen durchaus möglich erscheinen. Die harmonischen Melodien erhalten manchmal Ecken und Kanten, mit denen die Songs Konturen gewinnen.

Dass die Huttons nicht auf den schnellen kommerziellen Erfolg schielen, beweist die Auswahl des erdigen „Ho Down“ als erste Auskopplung. Zu hoffen wäre, dass zukünftig weitere Veröffentlichungen folgen, bei denen sich zeigen wird, wie die junge Band den Spagat zwischen Mainstream und eigenem Stil meistert.

Back Forty Productions (2019)
Stil: Alternative Country

Tracks:
01. Annie Oakley
02. If You Can’t Ride
03. Heartless
04. Rodeo Man
05. Come And Take It
06. Ex’s For A Reason
07. A Little More Time
08. Little Old Farmhouse
09. Catching Me
10. Slow Motion
11. Drink You Pretty
12. Love With You
13. Telluride
14. Ho Down
15. Worn Out My Welcome

Instant Rivalry
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Two Side Moon Promotions

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