Vince Gill – Next Big Thing – CD-Review

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Dieser Mann ist einer der großen Sympathieträger der New-Country-Szene! Nicht zuletzt sein nettes und freundlich humorvolles Wesen, das sich auch immer wieder in seiner Art zu musizieren widerspiegelt, ließ ihn als Moderator der jährlichen Country Music Awards zur großen Bereicherung der Veranstaltung werden.

Meine ersten Berührungspunkte entstanden durch einen Sampler. Auf ihm der Song „Never Alone“, der mich sofort in den Bann zog. Leicht dahinrauschend wie ein klarer Gebirgsbach, faszinierte mich die schöne Melodie und die perfekten Gitarreneinlagen. Dies hatte zur Folge, dass ich mir seine CD „High Lonesome Sound“ zulegte, die mit der Ballade „Worlds Apart“ (toll auch das Video dazu; sollte sich ein gewisser Herr Bush mal zu Gemüte führen) auch einen echten Knaller beinhaltete. Allerdings hielt sich meine Begeisterung insgesamt in Grenzen. Die sehr rootsigen, rauen Songs passten meiner Ansicht nach nicht optimal zur sehr hellen Stimme des Künstlers.

So ging ich an sein neustes Werk „Next Big Thing“ eher mit gemischten Gefühlen. Die CD mit 17 Stücken fürs Genre recht reichhaltig bestückt, ist diesmal besser auf die Person Vince Gill zugeschnitten. Es geht los mit dem knackigen Honkytonk-Titelstück, gefolgt der von Killer-Midtemponummer „She Never Makes Me Cry“. Dieser Song, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wird auf jeden Fall in meinen Top-10-Liste des Jahres landen. Wieder diese Leichtigkeit, die tolle Melodie, die klare angenehme Stimme und die zwei perfekten Gitarrensoli. Ein prächtiger Hörgenuss.

Der Rest der Lieder ist bunt gemischt. Viele traditionelle Elemente; da fühl ich mich teilweise in „Highway Call“-Zeiten eines Dickey Betts zurückversetzt; drei Traumballaden namens „Young Man’s Town“, „From Where I Stand“ und „In These Last Few Days“; dazu immer wieder fröhlich dahinrockende Stücke a là „The Sun’s Gonna Shine On You“, „You Ain’t Foolin‘ Nobody“ oder „Old Time Fiddle“.

Highlights besonders dann, wenn Mr. Gill mal richtig in die Saiten greift und den Beweis antritt, welch ausserordentlicher Gitarrist dieser Mann sein kann.
Insgesamt ein sehr zufriedenstellendes Album, das auch für die Fangemeinden von Sonny Landreth oder Mark Knopfler interessant sein könnte.

MCA Nashville (2003)
Stil:  Country Rock

01. Next Big Thing
02. She Never Makes Me Cry
03. Don’t Let Her Get Away
04. Someday
05. These Broken Hearts
06. We Had It All
07. Young Man’s Town
08. Real Mean Bottle Whippoowill River
09. Whippoowill River
10. The Sun’s Gonna Shine On You
11. From Where I Stand
12. You Ain’t Foolin‘ Nobody
13. Old Time Fiddle
14. Without You
15. Two Hearts
16. This Old Guitar And Me
17. In These Last Few Days

Vince Gill
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Bärchen Records

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