Steve Holy – Brand New Girlfriend – CD-Review

Sechs Jahre haben die Anhänger auf den Nachfolger seines umjubelten Debüts „Blue Moon“ warten müssen. Mittlerweile ist es vollbracht. Steve Holy ist mit seinem neuen Album „Brand New Girlfriend“ zurück. Und ähnlich wie bei noch frischen Beziehungen „im richtigen Leben“, bemerkt man hier einen außerordentlich positiven Schub, verbunden mit viel Elan, in diesem Fall natürlich im musikalischen Sinne. Die lange Pause ist Holy scheinbar gut bekommen. Aus einem Fundus von fast vierzig potentiellen Stücken haben es schließlich dreizehn auf den neuen Longplayer geschafft.

Der aus Dallas, Texas stammende Entertainer, der eine immense Fanbasis hinter sich weiß, und dementsprechend ein Major-Label (Curb Records) im Rücken hat, dürfte auch mit seinem neuen Werk wieder voll den Geschmack seiner Fans getroffen haben. Traditioneller Nashville Country/New Country, der seinen Weg in den Charts machen wird! Der Titeltrack (im übrigen schon unter den Top 10 der Billboard Country Singles-Charts platziert), gleich zu Beginn des Albums, entwickelt sich nach einem süffisantem Barroom-Piano-Intro zu einem recht flotten und rockigen, intensiv gesungenem Countryheuler mit allen bekannten Zutaten, inklusive traditioneller Honkytonkelemente.

Im weiteren Verlauf bestimmen eine gesunde Mischung aus schnelleren und balladesken Nummern das Geschehen, wobei die gesamte Stilpalette des Countrygenres (von Retro bis poppig) ausgereizt wird. Im Musikerbereich wurde an nichts gespart. Alle Instrumente wurden gleich mehrfach, und von den Namen her, sehr hochkarätig besetzt. Im Uptempo-Geschehen stechen danach noch vier Nummern heraus. „Hurry Up“, mit Rockabillytouch, dezent jazzig dahin swingend (brillant hier Jonathan Yudkin’s Banjorhythmusspiel), „Men Buy The Drinks (Girls Call The Shot)“, eine gut gelaunte Partynummer mit kreischenden Mädel-Harmonies im Refrain, die ein fester Bestandteil seines künftigen Live-Repertoires werden dürfte (klasse Kombination aus Piano und E-Gitarre, sogar mit southern-typischem Mini-Break), „Wrap Around“, an dem John Rich (Big & Rich) mal wieder kompositorisch beteiligt war, und zeigt, das Steve durchaus zum hippen Countryrocker im Stile des allseits bekannten Duos mutieren kann. Stark auch das cool groovende, an Dwight Yoakam erinnernde „Memory On The Run“ mit herrlichen Pianotupfern und tollem E-Solo.

Der richtige Glanz des Frauentyps Holy erstrahlt natürlich dann, wenn er im Balladen-/gemäßigten Midtempobereich unter Einsatz seiner recht variablen Stimme (bis hin zum Falsetto) punktet. Nicht umsonst wird er immer wieder als der „Roy Orbinson des Country“ zitiert (frappierend hier die Ähnlichkeiten bei „Good Night To Be Lonely“)! „A Cliff In Colorado“(Holy schon fast wie ein Barde), „Lead Me On“ (tolle Melodie, poppig, Rascal Flatts-Flair, eines der absoluten Highlights des Albums), oder „Only The Lonely Talking“ (erinnert sehr stark an Chris Isaak-Nummern) werden die Damenherzen wieder zuhauf dahinschmelzen lassen.

„Brand New Girlfriend“ ist ein insgesamt recht abwechslungsreiches und intelligent zusammengestelltes Werk, das Steve Holy sicherlich neben seiner etatmäßigen Fanschar auch neue Käuferschichten eröffnen wird. Wie schon beim Debüt vor sechs Jahren gilt auch heute. Bestsellerverdächtig!

Curb Records (2006)
Stil: New Country

01. Brand New Girlfriend
02. Come On Rain
03. Hurry Up
04. Baby Don’t Go
05. A Cliff In Colorado
06. Men By The Drinks (Girls Call The Shots)
07. Good Night To Be Lonely
08. Lead Me On
09. Only The Lonely Talking
10. Wrap Around
11. Memory On The Run
12. All For The Love Of Sunshine (Bonustrack)
13. What Could I Do Differnet Tonight (Bonustrack)

Steve Holy
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Bärchen Records

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