Jo Dee Messina – Delicious Surprise – CD-Review

Jod

Curb Records ist in der New Country-Szene eines der Label, die den meisten Aufwand für ihre unter Vertrag stehenden Performer betreibt. Um in den Genuss dieser Vergünstigungen zu kommen, muss in der Regel allerdings seitens des Künstlers im Vorfeld beständige und erfolgreiche Arbeit geleistet worden sein. Diese Attribute kann Jo Dee Messina mit gutem Gewissen für sich beanspruchen. Nach ihrem 2003 erschienen „Greatest-Hits“-Album, das sich monatelang, auch aufgrund vier toller neuer Bonustracks, in den Charts hielt, hat die Wartezeit nun ein Ende. Mit „Delicious Surprise“ präsentiert der 34-jährige Rotschopf sein fünftes Werk. Und das ist wieder mal hervorragend gelungen! Sämtliche Songs sind der temperamentvollen, Energie geladenen Sängerin regelrecht auf den Leib geschrieben, wobei sie zu einem Drittel der Kompositionen selbst beigetragen hat.

Wie anfangs erwähnt hat Curb Records frei nach dem Motto „Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt“ ein sicher außergewöhnliches Budget für diese Produktion angesetzt. Die Reglerknöpfe übernahmen neben Jo Dee, wie sich bereits früher andeutete, klingende Namen wie Byron Gallimore, Tim McGraw und Mark Bright. Bei den Songwritern kann man sich an den allseits bekannten Hitgaranten wie u. a. Chris Farren, George Teren, Tom Shapiro, Joe Diffie, Anthony Smith, Mark Selby, Katrina Elam, Hillary Lindsey, Troy Verges oder Brett James erfreuen, in Sachen Musiker ist die lange Liste der erstklassigen Leute noch erheblich länger. Jede Position ist an den genretypischen Instrumenten mindestens zweifach besetzt.

Zudem wurde noch ein aufwendiges, sehr professionelles Fotoshooting integriert, wobei das Faltplan-artige, neunseitige Cover, dass zudem alle wichtigen Infos enthält, auf der Rückseite zu einem Poster (Jo Dee in einer Flicken-Lederhose mit E-Gitarre, ein wirklich tolles Bild) aufgeklappt werden kann. Die männliche Klientel darf sich sogar freuen, Jo Dee auch mal bauchfrei betrachten (Backcover) zu können. Achja, und das wichtigste, die Musik passt natürlich auch. Knackig, satter, moderner New Country-Pop, der voll im Saft steht! Jo Dee, wie man sie kennt und liebt!

Schon der Opener „Not Going Down“, eine äußerst frische, Energie geladene Nummer mit knackigen Drums, schönen Backgrounds und dezenten Orgeltönen, präsentiert die Messina wie eh und je. Man spürt förmlich, wie „heiß“ sie auf dieses Album war – übrigens ihr „Ehrlichstes“ laut eigener Aussage in den Credits. „Delicious Surprise (I Believe It)“ hat, wie auch die erste Single „My Give A Damn’s Busted“ versprüht sogar leichtes Southern-Flair. Beide Nummern rocken richtig klasse, mit kratzigen Fiddels, klasse Dobro-Passagen und dezentem, aber gutem E-Gitarrenspiel. Die genannte erste Single erinnert in Auszügen, bei zum Teil eingefügten Sprechpassagen, etwas an eine Shania Twain. Das Stück hat in den Billboard-Charts bereits Platz 5 erklommen, mit Pfeil nach oben, und das Album wird, da muss man kein Prophet sein, in Kürze nachziehen.

Sehr schön auch die aus Jo Dees alleiniger Feder stammende, kraftvolle Ballade „It Gets Better“, fernab jeden Kitsches, dank toller Instrumentierung mit Mandoline, Dobro und Steel-Gitarre. Überhaupt sind diese ganzen erlesenen Instrumentaldarbietungen der Könner wie Brent Mason, Tom Bukovac, Bryan Sutton, Dan Dugmore, Faul Franklin oder Russ Pahl, u.s.w. neben dem temperamentvollen Gesang der Hauptakteurin das Salz in der Suppe. Die Produktion, sowie der Sound sind als überaus knackig und klar zu bewerten. Jo Dee Messina hat sich mit „Delicious Surprise“ eindrucksvoll in Nashville zurückgemeldet.

Curb Records (2005)
Stil: New Country

01. Not Going Down
02. Someone Else’s Life
03. Delicious Surprise (I Believe It)
04. It Gets Better
05. Who’s Crying Now
06. My Give A Damn’s Busted
07. It’s Too Late To Worry
08. Life Is Good
09. Love Is Not Enough
10. Where Were You
11. I Wear My Life
12. You Were Just Here

Jo Dee Messina
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Bärchen Records

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