Jedd Hughes – Transcontinental – CD-Review

Ein weiterer junger Australier, der sich nach Keith Urban anschickt, Nashville aufzumischen,  heißt Jedd Hughes. Rein äußerlich ebenso mit Mädchenschwarmambitionen, musikalisch genauso vielseitig und talentiert (Sänger, Songwriter, starker Gitarrist), steht er seinem in der Szene mittlerweile arrivierten Landsmann in nichts nach. Das beweist er eindrucksvoll mit seinem Debütalbum „Transcontinental“. Jedd wurde schon sehr frühzeitig von seinem Vater an die Musik herangeführt.

Er gewann im Alter von acht Jahren seinen ersten Talentwettbewerb, besaß mit zehn seine erste Gitarre und repräsentierte bereits mit zwölf Lenzen sein Land Australien bei einem mehrwöchigen internationalen Musikjugendvergleich in Europa. Auf einem seiner Trips in die Staaten lernte er während eines Workshops Terry McBride (von McBride & The Ride) kennen, der so begeistert von ihm war, dass er spontan eine Zusammenarbeit anbot, wann immer Jedd wieder in Nashville auftauchen würde. Dieser ließ sich nicht lange bitten, und die beiden begannen Demobänder aufzunehmen.

Außerdem wird er von Patty Loveless als Bandgitarrist angeheuert. Die Lieder seines Erstlings sind eine eher traditionell ausgerichtete Mixtur aus Country-, New Country-, Bluegrass- Westcoast- und Neo-Countryelementen, wirken aber dank der frischen Produktion von Terry McBride und unaufdringlich eingefügter Pop-Rockpassagen nie “old-fashioned”. Sensibel und gefühlvoll vorgetragene Balladen wie „I’ll Keep Movin’“ (mit Jackson Browne-Flair), „Soldier For The Lonely“ (herrliches Zusammenwirken des Trios Jedd, Vocals, Akustik- und E-Gitarre, Russ Pahl an der Steelgitarre und Patty Loveless, Hamony Vocals) oder „The Only Girl In Town“ (Alison Krauss, Harmony Vocals) sind einfach nur entspannend und schön.

„Snake In The Grass“ wird mit der Coolness eines Dwight Yoakam zum besten gebracht, dagegen sind „All Mixed Up“ und „Damn! You Feel Good“ wieder recht eingängig im Pop-Rockbereich anzusiedeln. Countryshuffleartige Spielfreude, wie man sie häufig bei Vince Gill antrifft, machen Songs wie „High Lonesome“ oder „Luxury Liner“ (einzige Fremdkomposition, geschrieben von Gram Parsons) zu fröhlichen Uptemponummern. Auffällig auch die knackigen Drums, die ausschließlich von Chris McHugh eingespielt wurden, sowie die filigran und dezent eingestreuten Gitarrenparts des Hauptakteurs.
Der „Aussie“ Jedd Hughes ist zweifelsohne eine große Bereicherung für die Musikhauptstadt von Amerika.

MCA Nashville (2004)
Stil: New Country

01. I’m Your Man
02. I’ll Keep Movin’
03. Snake In The Grass
04. Time To Say Goodnight (Sweet Dreams Baby)
05. I Don’t Have A Clue
06. Soldier For The Lonely
07. High Lonesome
08. All Mixed Up
09. The Only Girl In Town
10. Damn! You Feel Good
11. Luxury Liner

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Bärchen Records