7. Studio-Album von Jason Aldean. Er zählt schon seit geraumer Zeit zu den Stadien-füllenden Megastars der Nashville-Szene und was soll man nach sechs Alben, die alle bis auf zwei kleine Ausnahmen unter den Top-5 der Billboard Country- als auch der Genre übergreifenden Charts gelandet sind (die beiden letzten jeweils in beiden Rankings auf Platz 1), großartiges ändern?
Aldean und sein Langzeit-Produzent Michael Knox fahren weiter die Erfolgslinie und überlassen das Experimentieren anderen. Gut so! Man ist mittlerweile in der bequemen Lage, sich in Ruhe die Songs herauspicken zu können (natürlich ist auch hier wieder alles am Start, was sich an angesagten Songwritern auf dem Markt befindet), die zu Jason am Besten passen. Mit seiner exzellenten Liveband, bestehend aus Rich Redmond, Tully Kennedy und Kurt Allison, die jederzeit in der Lage ist, auf Augenhöhe mit den arrivierten Nashville Studio-Musikern zu agieren (auch hier sind natürlich wieder bewährte Leute wie u. a. Adam Shoenveld, Danny Radar, Rob McNelley, John Willis, Mike Johnson mit an Bord) hat man dazu ein perfekt eingespieltes und funktionierendes Team, auf das man sich ebenfalls blind verlassen kann.
So wird auf seinem neuen Werk „They Don’t Know“ auch diesmal an die bewährten Konzepte von „My Kinda Party“ und „Old Boots, New Dirt“ nahtlos angeknüpft. Überwiegend kräftige und mitreißende Countryrocker sowie ein paar Balladen, die vom Anliegen dazu prädestiniert sind, ein Spektakel in den großen Arenen, die mittlerweile nun mal Aldeans überwiegende Projektionsfläche sind, abzuliefern. Die Songs sind durchweg klasse und vielleicht sogar noch ein wenig besser als bei früheren Werken.
Erneut gibt es satte 15 Tracks, beginnend mit euphorischen, vom knackigen E-Gitarren durchzogenen „Lights Come On“ (belegte bereits Platz 3), bis zum abschließenden, atmosphärischen „When The Lights Go Out“. Man hat wieder die Qual der Wahl, welche Stücke als Singles ins Rennen geschickt werden sollen. Den zweiten Anlauf macht das von dezenter Melancholie gezeichnete, etwas ruhigere „A Little More Summertime“, das eher Aldeans sentimentale Seite repräsentiert.
Tradition hat ja auch ein Duett mit einer aktuell angesagten Kollegin. Diesmal ist Kelsea Ballerini die Partnerin beim der herzzerreißenden, Blockbuster-tauglichen Ballade „First Time Again“. Am wohlsten fühlt sich Aldean aber spürbar, wenn in Southern-rockiger Manier, wie beim krachenden Titelstück „They Don’t Know“ (geht in Richtung „My Kinda Party“), „One We Won’t Forget“ oder dem herrlichen „The Way A Night Should Feel“ (Co-Writer Brett James) ordentlich Gas gegeben wird.
Fazit: Superstar Jason Aldean geht unbeirrt seinen Weg weiter. Rockiger New Country vom Feinsten! Das Songmaterial ist exzellent und „They Don’t Know“ bietet erneut exakt das, was seine Fans von ihm hören wollen. Das Album wird, das wissen wir schon jetzt, ganz sicher wieder die Pole erklimmen. Was eigentlich in seiner Karriere nur noch fehlt, ist eine Genre-übergreifende Billboard Top 100 Nr.1-Hitsingle. Bleibt lediglich die spannende Frage, ob es diesmal klappt. Verdient hätte er es und das Material hat allemal die Klasse dazu. Wir sagen, viel Glück und ‚toi toi toi‘, Jason Aldean!
Broken Bow Records (2016)
Stil: New Country
01. Lights Come On
02. A Little More Summertime
03. This Plane Don’t Go There
04. Comin‘ In Hot
05. First Time Again (with Kelsea Ballerini)
06. Bad
07. They Don’t Know
08. One We Won’t Forget
09. Whiskey’d Up
10. In Case You Don’t Remember
11. All Out Of Beer
12. Any Ol‘ Barstool
13. The Way A Night Should Feel
14. Reason To Love L.A.
15. When The Lights Go Out