The Dirty Guv’nahs – Somewhere Beneath These Southern Skies – CD-Review

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Die Dirty Guv’nahs ziehen weiter ihre Kreise! Mit ihrem neuen, wundervollen Werk „Somewhere Beneath These Southern Skies“ eröffnet sich das Sextett aus Knoxville/Tennessee nun ganz neue Dimensionen. Trotz bärenstarker Alben im Vorfeld, unzähliger begeisternder Live-Shows, „standout festival appearances at Bonnaroo, Wakarusa, SXSW and others“, sowie einer stetig wachsenden Fanbasis, konnten sich die Mannen um ihren energiegeladenen Frontmann James Trimble und Gitarrist Michael Jenkins (beide auch diesmal wieder hauptverantwortlich für das Songwriting) bisher doch eher nur einen, allerdings hoch geachteten, Insider-Status erarbeiten (Rest des Line-ups: Aaron und Justin Hoskins, Chris Doody und Cozmo Holloway).

Dies dürfte sich mit dem neuen, fantastischen Silberling allerdings schlagartig ändern. Denn diesmal wird das 14 Songs umfassende Werk genau den Zahn der Zeit treffen. Der Band gelingt es glänzend ihre neuen Stücke in einem, und das meinen wir im positivsten aller Sinne, radiotauglicheren Gewand zu präsentieren, ohne dabei auch nur annähernd ihre bisherigen Trademarks zu sehr in den Hintergrund zu drängen. Das heißt, dass sowohl die Fans ihres leicht retro-infizierten, rock’n’roll-getränkten Southern Rocks, so gut wie keine Einbußen zu verkraften haben, aber auch jede Menge neue Fans durch eine sehr peppige und moderne Präsentation ihrer Lieder hinzugewonnen werden dürften.

Ein absolut schwieriger Balanceakt, der grandios gelingt. Das schöne dabei ist, dass ihre Aura einer typischen Live-Band, auch im Studio wunderbar erhalten blieb. Zum Auftakt schreit uns James Trimble direkt aus tiefstem Herzen ein inbrünstiges „Can You Feel It?“ entgegen und dann geht es in typisch euphorischer Guv’nahscher Manier mit dem gleichnamigem Song in die Vollen. Ja, wir fühlen es – und wie! Das ist Musik, die einen regelrecht ansteckt, das spürt man sofort und ist unmittelbar von der herrlichen, rootsigen Instrumentierung und der traumhaften Melodik gefangen. „Yes we do“ möchte man ihm direkt danach am liebsten entgegenschmettern.

Auch im weiteren Verlauf wird der Gute Laune-Pegel mit kleinen Durchatmern („Fairlane“ ein toller, souliger, wunderbar relaxter „Southern-Schwofer“ – klasse Slide-Solo) fast immer am oberen Limit gehalten. Herrlich, wenn beispielsweise bei „Good Luck Charm“ dem typischen Stones-Intro-Riff ein markiger Rocker wie zu besten Bob Seger-Zeiten folgt,.Goßartig hier auch die, in bester Alto Reed-Manier eingestreuten Saxophon Einsätze (arrangiert von Jeff Coffin). Überhaupt fühlt man sich bei vielen Tracks an diverse Größen des Business (Ther Black Crowes, Bruce Springsteen, The Rolling Stones, The Kings of Leon, Sister Hazel) erinnert, ohne aber den eigenen Charme und die eigene Identität einzubüßen.

Das Ganze wird vermutlich zu immens steigenden Popularitätswerten führen, sofern, davon ist aber auszugehen, die Radiostationen mitspielen. Sie finden hier aber tatsächlich einen immensen Fundus an tollen Stücken vor und dürften letztendlich sogar die Qual der Wahl haben, denn Ausfälle gibt es absolut keine. Der von den Hoskins-Brüdern entfachte flammende Rhythmus-Teppich, die immer wieder im Southern Rock verankerten E-Gitarren von Jenkins und Holloway, die raffinierten Orgel- und Piano-Einlagen (mit viel Honkytonk) von Doody und dieser sich immer am Limit zu bewegen scheinende, sich total verausgabende Gesang Trimbles (so eine Mischung aus Chris Robinson und Rob Thomas) sind schon eine Wucht.

Und so kommen die Lobeshymnen arrivierter Magazine wie „The Dirty Guv’nahs sling out boozy, bluesy Southern Rock with plenty of soul, chops and a rugged commitment to prove themselves at every show“, „Youth may be in their blood, but tradition guides their instincts“ oder „The Dirty Guv’nahs don’t just play music; they capture the human experience through song“ nicht von ungefähr. Mit ihrer neuen CD „Somewhere Beneath These Southern Skies“ haben die Dirty Guv’nahs einen echten Meilenstein in ihrer Karriere gesetzt. Energiegeladener, richtig Laune machender, herrlicher Southern Rock’n’Roll vom Feinsten, in der Tradition der Stones, Black Crowes, Georgia Satellites, Bob Seger, Faces & Co., der einen richtig mitreißt. „You will feel it“…

Dualtone Music Group (2012)
Stil: Southern Rock

01. Can You Feel It
02. Don’t Give Up On Me
03. Good Luck Charm
04. Temptation
05. Honey You
06. Live Forever
07. 3000 Miles
08. This Is My Heart
09. Fairlane
10. Lead Kindly Light
11. Dear Alice)
12. Child)
13. Goodnight Chicago
14. One Dance Left

The Dirty Guv’nahs
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