Robin Trower – Living Out Of Time – Vinyl-Review

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Review: Gernot Mangold

Zeitgleich zum „20th Century Blues“-Album hat Repertoire Records mit „Living Out Of Time“ ein zweites Trower-Werk erstmals auf Vinyl re-releast. Dieses, 2003 ursprünglich veröffentlicht, ist ein Bluesalbum, das aber rockiger ist als das zuvor beschriebene, was neben der Vielseitigkeit Trowers, auch an der veränderten Besetzung der Mitspieler liegen mag.

Begleitet wird er diesmal von Dave Bronze (Procul Harum, Dr. Feelgood, Eric Clapton, Tom Jones, Art Of Noise) am Bass, Pete Thompson (Ken Hensley Ex-Uriah Heep, Pete Haycock Ex-Climax Blues Band, Robert Plant) an den Drums und Davey Pattison (Michael Schenker), der die Lead Vocals beisteuert.

Schon beim Opener, dem rockigen „What’s Your Name“ zeigt sich, dass Davey Pattison mit seiner sehr klaren Stimme einen anderen Charakter in die Stücke als Livingston Brown bringt und sich Trower hier eher den klassischen Rock hingibt, was ihm aber auch exzellent gelingt.

Dem ebenfalls rockigen „Step Into The Sun“ folgt mit „Another Time, Another Place“ der erste Bluessong, der sehr melodisch, ruhig, zuweilen manchem melancholischen Clapton-Song ähnelt, dem sich nahtlos „Sweet Angel“ anschließt. Leicht funkig ist der Einstieg in „Please Tell Me“, bis dann Pattison mit seiner harmonischen Stimme eine gewisse Ruhe in den Track bringt, die Trower aber immer wieder mit kurzen Gitarrensoli durchbricht, welche zuweilen auch an Hendrix erinnern.

In „One Less Victory“ begibt sich Trower mit seiner Band wieder eher in eine balladeske Richtung nach Muster alter britischer Rockbands. „Ain’t Gonna Wait“ ist dann ein weiterer ruhiger Rocksong. Beim Titellied „Living Out Of Time“ wird es wieder bluesiger und rauher. Trower stimmt härtere Töne an und auch die Soli nehmen wieder mehr Fahrt auf.

„The Past United“ ist wieder ein schöner harmonischer Bluessong, stimmlich einem Clapton ähnelnd, der aber von Arrangement her eher in Richtung „Angel“ von Jimi Hendrix schwelgt. Die besten Stücke in einem durchweg starken Album hat Trower sich aus meiner Sicht zum Ende des Albums aufgehoben. Erst das raue, bluesige „You Still Come Back“ mit eingängigen Refrain im Midtempo und zum Ende das etwa 10-minütige „I Want To Take You With Me“, ein balladesker ruhiger Bluesrocksong, in dem alle Musiker noch einmal ihre Extraklasse ausweisen.

Trower offeriert hier, dass er auf den Punkt, auch ohne Highspeed, Akzente setzen kann. Das Artwork entspricht dem Originalcover, schön ist, dass auf einem doppelseitigen Inlay auf der einen Seite ein Bild Trowers und auf der anderen Seite ein längerer Text, Einblicke in Trowers Schaffenzeit gibt. Optimal wäre allerdings ein zweiseitiges Booklet gewesen, sodass die Schriftgröße angenehmer wäre.

Was den Vinyl-Liebhaber auch erfreuen wird, ist dass die Schutzhülle für die Scheibe nicht wie so oft aus Karton oder harten Papier ist, sondern das Papier innen mit glatten Kunststoff beschichtet ist, was ein schonender Faktor ist. Den letzten Song „I Want To Take You With Me“ kann man auch als Einladung sehen, sich dieses Album zuzulegen. Ich denke, dass Trower, Blues- wie Classic Rock-Anhänger, mit diesem Werk mitnehmen wird.

Repertoire Records (2003/2020)
Stil: Blues (Rock)

Tracklist:
01. What’s Your Name
02. Step Into The Sun
03. Another Time, Another Place
04. Sweet Angel
05. Please Tell Me
06. One Less Victory
07. Ain’t Gonna Wait
08. Living Out Of Time
09. The Past United
10. You Still Come Back
11. I Want To Take You With Me

Robin Trower
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Robin Trower – 20th Century Blues – Vinyl-Review

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Review: Gernot Mangold

Mit „20th Century Blues“ wird eins von den Fans am meisten favorisierten Alben Trowers erstmals auf Vinyl veröffentlicht, nachdem die CD-Version schon satte 26 Jahre auf dem Buckel hat. Fürs Vinyl wurde das Material in den Abbey Roads Studios aufbereitet. Jetzt mag man sich über den Sinn unterhalten können, die Platte noch einmal in dieser Form den Fans zu präsentieren.

Ich denke aber, dass es eine gute Entscheidung ist, eins von Trowers Meisterwerken seiner Solokarriere in der Form aufzubereiten, da insbesondere unter den Bluesfans, viele noch oder wieder dem Vinyl als Medium zugetan sind. Zudem ist Trower, auch als Mitglied von Procul Harum und Jude ein Stück lebende Musikgeschichte, da er mit nun 75 Jahren weiterhin auch neue Songs auch live präsentiert.

Man mag es auch als Ehrung eben zu seinem 75. Lebensjahr und zum 25-jährigen Jubiläum des Albums im letzten Jahr sehen, dass seine Musik durch diese Neuauflage nicht in Vergessenheit gerät.

Über die spielerische Qualität brauchen eigentlich nur wenige Worte verloren werden. Wer aber den Namen Trower in Verbindung mit dem Procul Harum Klassiker „A Whiter Shade Of Pale“ setzt und stilistisch ähnliches erwartet, wird bitter enttäuscht sein. Trower bietet einen Blues der Extraklasse, in dem er als Engländer auch den Stil des legendären Jimmy Hendrix aufgrift, was z. B. in „Whisper Up A Storm“ deutlich wird, wo die Songstruktur derer von „Crosstown Traffic“ ähnelt.

Voller Power und Dynamik, mit einem stimmlich bestens aufgelegten Livingstone Brown als Sänger und den Tieftöner bearbeitend, sowie Mayuyu an den Drums, werden 12 Songs im klassischen Bluespowertriostil präsentiert, die so zeitlos sind, dass sich auch jüngere Bluesfans, die sich bisher mit Robin Trower noch nicht beschäftigt haben, Gefallen finden werden.

Anspieltipps sind der dynamische Titelsong „20th Century Blues“ mit krachend jaulenden Soli, das funkige „Prisoner Of Love“ und das ruhige, fast melancholische „Secret Place“, wo eine zu Boden fallende Nadel, einen aus den Träumen reißen würde. Stark auch das rockige „Chase The Bone“, in dem Livingstone zeigt, dass er den Blues in der Stimme hat.

Das Coverartwork entspricht dem Original, schön ist, dass auf einem doppelseitigen Inlay auf der einen Seite ein Bild Trowers und auf der anderen Seite ein längerer Text Einblicke über Trowers Schaffen gibt. Optimal wäre allerdings ein zweiseitiges Booklet gewesen, sodass die Schriftgröße angenehmer wäre. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Was den Vinylliebhaber auch erfreuen wird, ist, dass die Schutzhülle für die Scheibe nicht wie so oft aus Karton oder harten Papier ist, sondern das Papier innen mit glatten Kunststoff beschichtet ist, was ein schonender Faktor ist.

Das Label Repertoire Music, welches auf Re-Releases von Classic Rock- und Blues-Werken spezialisiert ist, hat mit diesem Album ein gutes Händchen bewiesen, diesen Trower-Klassiker wieder aufleben zu lassen.

Repertoire Records
Stil: Blues

Tracklist:
01. 20th Century Blues
02. Prisoner Of Love
03. Precious Gift
04. Whisper Up A Storm
05. Extermination Blues
06. Step Into The Dark
07. Rise Up Like The Sun
08. Secret Place
09. Chase The Bone
10. Promise You The Stars
11. Don’t Loose Faith In Tomorrow
12. Reconsider Baby

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