Miko Marks – It Feels Good – CD-Review

Der Blick auf das Cover von Miko Marks‘ zweiter CD „It Feels Good“ ist für den Countryfan vielleicht nicht gerade alltäglich. Eine afroamerikanische, hübsche, überaus sympathisch lächelnde, junge Dame mit hellem Stroh-Cowboyhut, einer gleichfarbigen Akustik-Gitarre in der Hand, vor karibisch anmutendem, türkis-farbigem Meereswasser! Doch wer hier spontan auf Karibik-Musik mit einem ordentlichen „Hula-Hula“-Flair spekuliert, ist komplett auf dem Holzweg!

Nein, die aus Flint, Michigan stammende, hoch talentierte Sängerin und Songwriterin hat sich mit vollem Herzen, wie auch schon bei ihrem hoch gelobten Erstling (Nominierung zum „Female Vocalist of the Year“ durch die „Indie-World Nashville“; Siegerin des „Best New Country Artist 2006“-Award, gewählt vom „New Music Weekly Magazine“; Gewinnerin des „Country Album of the Year“ beim „Independent Music Award“, mit u.a. Wynonna und Patty Loveless als Juroren) dem durchaus traditionell verwurzelten, sehr erfrischenden, sonnigen, Country und New Country verschrieben, den sie mit viel Hingabe, positiver Energie und jeder Menge „Soul“ in der Stimme (der Vegleich zu Wynonna ist gar nicht fern…) sehr gekonnt präsentiert!

Das Mädel hat zweifellos richtig Klasse! Die Produktion (verantwortlich dafür zeichnet der mit allen Wassern gewaschene Ron Cornelius, u.a. schon aktiv für Willie Nelson, Bob Dylan, Confederate Railroad…) ist glasklar, knackig und trotz der traditionellen Basis, absolut zeitgemäß und modern. Die Sings sind einfach grioßartig und stecken voller Hit-Potenziel! Unterstützt wird sie von einer ganzen Anzahl Musikern aus der Elite der Nashville Studio-Cracks, wie beispielsweise Buddy Hyatt (Keys), Jim Hyatt (Bass), Bruce Watson (Banjo), Jeff King, Brent Mason (Electric guitar), Paul Franklin (Steel guitar), Eddie Bayers, Wayne Killius (Drums), Larry Franklin (Fiddle) und Tammy Pierce (Background Vocals), die sich alle mächtig für die Newcomerin ins Zeug legen.

Die Countryfreunde bekommen zehn wunderschön instrumentierte Tracks geboten, wobei zwei Klasse-Songs („Broken Heart“ – schöner, melodischer Midtempo New Country, mit dezent rauchiger Stimme dargeboten und das fantastische, frisch und fröhlich groovende, Westcoast-sonnige, wunderbar ins Ohr gehende „Double Dog Cheater“) von Miko selbst komponiert wurden, was ihre Ambitionen als talentierte Songwriterin glänzend untermauert. Beim herrlichen Opener „It Feels Good“ fühlt man sich, wie es der Titel so passend vermuten lässt, sofort pudelwohl.

Der Song glänzt durch gut gelauntes Musizieren mit countrytypischer Untermalung durch Banjo- und E- und Akustikgitarren, schönen Mandolinenzupfern und einem prächtigen Fiddle-/E-Gitarren-Duell durch die Herren Paul Franklin und Brent Mason. Das garantiert oberste Spielklasse! „Locked & Loaded“ verfügt sogar über ein dezentes Southern-Feeling. Miko erinnert mit frech-kratziger Stimme an Damen wie eine Dale Krantz, Bonnie Raitt & Co., klasse auch die Backs einer Tammy Pierce, die bei recht vielen Stücken mit toll harmonierenden „Ooohs“ hervorragende Unterstützung gewährt.

Am Ende des Liedes brilliert dann Jeff King mit filigranem Stratocaster-Spiel. Sehr stark auch die wundervolle, melodische, reine, glasklar instrumentierte Country-Ballade „9 years pushin‘ 30“! Ein weiterer Höhepunkt ist sicher auch das gut abgehende „The Son My Daddy Never Had“, das recht soulig/bluesig, aber auch voller purer Country-Traditionen steckend, präsentiert wird. Das Stratocaster-Intro erinnert ein wenig an gute alte Diamond Rio-Darbietungen, beim Gesang röhrt Miko voller Inbrunst im Stile einer Wynonna, und verleiht dem Stück einen schön bissigen Touch. Als Zusatzbonbon gibt es eine herrlich eingepasste Dreier-Soli-Kombi aus Fiddle/Steel- und E-Gitarre. Nach zwei weiteren, sehr gelungenen Balladen bekommt man am Ende mit „So Much Love“ noch einmal einen knackig liebevoll, in der Tradition vieler berühmter, weiblicher Country-Ikonen der Marke Dolly Parton, Tammy Wynette, Trisha Yearwood, etc. in Szene gesetzten, melodischen Midtempo-Countrysong geboten, wobei mit glasklarem Piano, „pfeifendemr“ Orgel, Fiddle, Steel-, Akustik- und E-Gitarren nochmals alle „Branchen-üblichen“ Register gezogen werden.

Ein toller Abschluß! Mit “It Feels Good“ hat Miko Marks Ihre Leistung im Vergleich zum Debüt noch einmal stark verbessert. Das ist toller, ehrlich dargebotener Country/New Country, der geradezu dazu prädestiniert erscheint, mit Vehemenz in die Charts von Nashville einzudringen. Möge ihr das „Countryradio“ die Chance dazu geben! Verdient hätte sie es und die Klasse dazu hat sie allemal! Um es mit dem Albumtitel auszudrücken. Fühlt sich wirklich gut an, diese tolle Musik von Miko Marks!

Universal Records (2007)
Stil: New Country

01. It Feels Good
02. Locked And Loaded
03. 9 Years Pushin’ 30
04. Broken Heart
05. Double Dog Cheater
06. The Son My Daddy Never Had
07. The Great Unknown
08. Strong Enough To Cry
09. The Wall’s To High To Climb
10. So Much Love

Miko Marks
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