Dustin Lynch – Killed The Cowboy – CD-Review

Der einst von Justin Moores Manager entdeckte Dustin Lynch hat seit seinem Einstieg in die New Country-Szene mit seinem nach sich selbst betitelten Nr.1-Album , bis zum heutigen Tage eine Bilderbuchkarriere hingelegt. Alle vier Nachfolger landeten unter den Top-10, beziehungsweise Top-5 in den Billboard Country-Charts, lediglich das letzte „Blue In The Sky“ musste sich mit Platz 9 begnügen, obwohl es mit „Thinking ‚Bout You“ wohl Dustins bis dato größten Singleerfolg hervorbrachte.

Der beim arrivierten Broken Bow Records-Label (beherbergen u. a.  auch Jason Aldean, Lainey Wilson, Parmalee, Chase Rice) unter Vertrag stehende Künstler bringt jetzt mit „Killed The Cowboy“ seinen 6. Longplayer auf den Markt. Bei knapp der Hälfte der Tracks war er diesmal als Mitsongschreiber beteiligt, ihm zur Seite standen viele Namen, die man in Nashville immer wieder in den Credits wiederfindet und auch Zach Crowell als involvierter Produzent und Songwriter ist natürlich eine Hausnummer.

Auch auf dem neuen Werk präsentiert sich der Protagonist, wie ich ihn seit Beginn an kenne: Ausdrucksstarke Stimme, gut ins Ohr gehende, knackige, zum Teil auch launige  New Countrytracks (u. a. „Honky Tonk Heartbreaker„, „If I Stop Drinkin’, „Breakin’ Up Down“, das herrlich 90er-umwehte „Trouble With This Truck“), ein paar pathetisch performte Midtempotracks und Powerballaden (u. a. „George Strait Jr.“, „Lone Star“, „Long Way Home“), wobei hier die Übergänge zum Teil als fließend charakterisiert werden können.

Mit dem Opener und Titelsong „Killed The Cowboy“ zugleich offeriert Lynch direkt, wie heute eine Modern Day Cowboy Ballade zu klingen hat. Starker Auftakt. Auch das folgende „Honky Tonk Heartbreaker“ mit seinem partytauglichen Text („… Do you like tequila?, She said that’s my middle name…“, Refrain: „I think she might be a honky tonk heartbreaker, she’s gonna hurt somebody up in this bar, I think she might be a honky tonk heartbreaker, lucky for me, I got a honky tonk heart!“), und besonders das tolle „Chevrolet“, bei dem die ebenfalls beim Label angebundenen Jelly Roll gesanglich mit von der Partie sind, sowie die erwähnten „Trouble With This Truck“ (herrlich shufflige Retro E-Rhythmus-Gitarre und Solo), und die ruhigeren „Lone Star“ und „Long Way Home“ gegen Ende, wissen bei mir persönlich zu gefallen.

Es gibt natürlich auch ein paar Soundspielereien (Loops und Voice-Effekte), auf die in Nashville aktuell scheinbar immer noch nicht verzichtet werden kann, aber als wirklich störend kann man das wirklich nicht bezeichnen. Insgesamt lässt Grand Ole Opry-Mitglied Dustin Lynch mit „Killed The Cowboy“ diesmal sehr akzentuiert seine Muskeln spielen, sendet aber die klare Botschaft aus, dass sein Platz in der Riege der bekannten Mitstreiter seiner Art wie Jason Aldean, Brantley Gilbert, Justin Moore & Co. weiterhin nicht anfechtbar ist.

Broken Bow Records (2023)
Stil: New Country

01. Killed The Cowboy
02. Honky Tonk Heartbreaker
03. George Strait Jr.
04. Chevrolet (feat. Jelly Roll)
05. If I Stop Drinkin’
06. Only Girl In This Town
07. Breakin’ Up Down
08. Trouble With This Truck
09. Blue Lights
10. Lone Star
11. Listen To The Radio
12. Long Way Home

Dustin Lynch
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