Patrik Jansson – Game Changer – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Der Schwede Patrik Jansson legt im Oktober mit „Game Changer“ sein neustes Werk als Soloalbum vor. Er spielt nicht nur sämtliche Instrumente selbst, Jansson hat auch alle zehn Songs selbst geschrieben, aufgenommen und produziert. Es ist also ein Soloalbum im wahrsten Sinne des Wortes. Lediglich Tommy Schneller als Saxophonspieler und Jesper Larsson an der Mundharmonika sind auf zwei Songs als Gastmusiker zu hören. „Game Changer“ ist Teil 1 aus einer Reihe von insgesamt drei Scheiben, die Jansson für die nächste Zeit geplant hat.

Wo Patriks musikalische Wurzeln liegen – er wurde in jungen Jahren durch Led Zeppelin, Deep Purple, Black Sabbath und anderen Bands dieses Genres musikalisch sozialisiert – offenbart sich in den kraftvoll rockenden Tracks „I Still Want You“, „Show Me Your Love Is Real“ und „Leave Me Alone“.

Sie sprießen nur so vor Hard Rock-Elementen aus den 70’er Jahren. Dass Patrik Jansson aber auch anderen Musikrichtungen gegenüber aufgeschlossen ist, zeigen das wunderbar groovende Reggaestück „Time To Make Some Changes“ mit einer beherrschenden und an „UB 40“ erinnernden Bläsersektion sowie das jazzige und von Weather Report beeinflusste Instrumentalstück „Something‘s Gotta Give“ mit einem Schlagzeugsolo des Schweden und Tommy Schneller am Saxophon.

„A Wonder Of Nature“ wiederum kommt eher fröhlich-poppig daher, verfeinert mit leicht funkigen Motown-Gewürzen. Besonderen Gefallen habe ich beim Hören der Platte allerdings an dem schrammeligen, wild fetzenden „Feel Bad Boogie“ mit treibendem Schlagzeug und Jesper Larsson, der sich an seiner Mundharmonika die Lunge aus dem Leib bläst, gefunden. Eine weitere Reminiszenz an die 70‘er Jahre ist das mit teils verhallter Gitarre eingespielte Instrumentalstück „Rays Of The Sun“. Und mit „Hurts To See Her Go“ und „Know Where I Belong“ kommen auch die reinen Bluesfreunde nicht zu kurz.

Mit seinem neuen Album „Game Changer“ ist Patrik Janson also ein großer, abwechslungsreicher Wurf gelungen, der von den vielfältigen musikalischen Einflüssen in seiner Karriere zeugt. Dem Schweden gelingt es, gewaltig arrangierte Rockstatements, Reggaeelemente, Jazz und etwas Pop zu einer einzigartigen Scheibe zu kombinieren. Von mir daher fünf Sterne für diesen hörenswerten Longplayer. Euer Geld könnt ihr für ihn ab dem 28. Oktober loswerden. Es lohnt sich!

Sneaky Foot Records (2022)
Stil: Blues Rock & More

Tracks:
01. I Still Want You
02. A Wonder Of Nature
03. Feel Bad Boogie
04. Rays Of The Sun
05. Time To Make Some Changes
06. Something‘s Gotta Give
07. Show Me Your Love Is Real
08. Leave Me Alone
09. Got To Take A Stand
10. Hurts To See Her Go
11 . Know Where I Belong

Patrik Jansson
Patrik Jansson bei Facebook