Sister Hazel – Sand, Sea & Crash Debris – CD-Review

 

Die Band Sister Hazel wurde 1993 von Andrew Copeland und Ken Block in Gainesville, Florida, gegründet und liefert seit ihrem gleichnamigen Debütalbum im Jahr 1994 stetig niveauvolle und gute Musik zwischen Pop, Rock sowie Country- und Southern Rock ab.

Das Quintett steht für Attribute wie Konstanz, Verlässlichkeit, Bodenständigkeit, immer in Verbindung mit einem gewissen Leistungsanspruch – Dinge, die auch in meinem eigenen Leben durchgehend eine Rolle bis zum heutigen Tage spielen – was die Truppe, ohne sie persönlich zu kennen und da verlasse ich mich einfach auf meine Menschenkenntnis, äußerst sympathisch wirken lässt.

Trotz dieser langen Zeit und vielen tollen Veröffentlichungen laufen sie bei uns in Deutschland  überwiegend unter ferner liefen und sind eher Insidern bekannt, lediglich ihr Song „All For You“ schaffte es 1997 auch in unsere Radiostationen und verhalf ihnen hier zumindest zum Status eines One-Hit-Wonders.

Seit Beginn performt und kreiert man in unveränderter Besetzung mit den beiden o. a. Personen Andrew Copeland und Ken Block sowie Ryan Newell (guitars), Jett Beres (bass, vocals) und Mark Trojanowski (drums). „Sand, Sea & Crash Debris“ ist, wenn man die Zusammenfassung ihrer vier, auch hier größtenteils besprochenen EPs als Doppel-CD „Elements“  berechtigter Weise hinzuzählt, ihr elftes Studioalbum.

Sämtliche zehn Tracks wurden wieder von den Bandmitgliedern in verschiedensten Konstellationen unter Zuhilfenahme einiger Co-Writer, darunter bekannte Leute wie Kyle Jacobs und Billy Montana, komponiert. Die CD beginnt für Sister Hazel-Verhältnisse mit dem krawallig dahinpolternden „Complicated You“ ungemein rockig, Gitarrist Ryan Newell, der ja viele Vorbilder wie Jimi Hendrix oder Eric Clapton aus den Siebzigern sein Eigen nennt, lässt sogar ein paar Thin Lizzy-Reminiszenzen aufblitzen.

Mit „All Goes By So Fast“ (mit fiependen 90er-Synthies), dem E-Gitarren-shuffligen und tanzbaren Gute-Laune-Ohrwurm „Love You More“ sowie dem nach Karibik-Flair lechzenden „Coconut Trees“ (mit Ukulele und Xylophon-artigen Synthies) identifiziere ich die drei potentiellen Single-Kandidaten.

Ganz stark auch das leicht psychedelisch-angehauchte Powerstück „Hole In Your Life„, das in U2-/John Farnham-Heartland-Manier euphorisierende „Live Again„,  als auch das emotional gesungene, wunderschöne „Beautiful Rain“

Am Ende geht es mit den von Jett Beres kreierten und geführten „When Love Takes Hold“ und „Lay Your Worry Down“ sogar noch progressiv southern-rockig zu, Newell offeriert bei letztgenanntem Song auch noch mal seine E-Gitarrenkünste der Marke Outlaws (furioses Solo am Ende). Beim Outro des Liedes darf man sich dann sogar noch über einen kurzen Jon Lord-mäßigen Orgel-Hall freuen.

Fazit: Mit dem von Ben Jackson und Sister Hazel produzierten elften Album „„Sand, Sea & Crash Debris“ ersticken die Protagonisten jeden Anflug von vermeintlichen Abnutzungserscheinungen schon im Keime. Ganz im Gegenteil – das Quintett ist intern breiter aufgestellt denn je und die Kreativität scheint ungebrochen. Somit erhält man erneut bewährte Sister Hazel-Ware, mit der es sich, wie immer, zu beschäftigen lohnt. Tolle Musik!

Croakin‘ Poet Records (2024)
Stil: Southern (Rock) Pop

01. Complicated You
02. All Goes By So Fast
03. Hole In Your Life
04. Love You More
05. Live Again
06. Making It Up
07. Beautiful Rain
08. Coconut Trees
09. When Love Takes Hold
10. Lay Your Worry Down

Sister Hazel
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