Im letzten Jahr brachte Samantha Fish mit Jesse Dayton den „Death Wish Blues“ auf die hiesigen Bühnen. Jetzt geht sie wieder solo auf Tour und macht den Schritt von Clubs auch in größere Locations wie die Kantine in Köln. Kurz nach 20 Uhr betritt Fish mit ihrer Band bei gedämpftem blauen Licht und wabberndem Nebel die Bühne in der Kantine.
Direkt geht das Frontlicht auf Samantha Fish, die mit enger schwarzer Lederhose und Lederweste die Fans charmant begrüßt. Wer sie allerdings auf ihr Outfit reduziert, wird der Musikerin aus Kansas nicht gerecht. Mit einer weißen Gibson SG, die im Kontrast zur schwarzen Kleidung zu glänzen scheint, sorgt mit dem rockigen „Kick Out The Jams“ direkt für beste Stimmung. Der gut abgemischte Sound lässt auch ihre Stimme zur Geltung kommen.
Bassist Ron Johnson und Jamie Douglass an den Drums sorgen für eine fette transparente Rhythmusgrundlage, auf der sich Fish mit diversen staken Soli austoben kann. Mickey Finn an den Keyboards unterlegt die Songs mit einigen Klangteppichen, kann aber auch mit Solopassagen glänzen, wo er sich zuweilen mit Fish die Noten hin und her schmeißt.
Ein Highlight ist „Bulletproof“, wo sie slidend über ihre Zigarrenbox-Gitarre fegt. Einen Kontrast zu den meist härter gespielten Stücken bildet „Need You More“, wo sie zur Akustikgitarre greift und für einen Moment etwas Tempo aus der Show nimmt.
In einer über 10-minütigen Version von „Black Wind Howlin´“, haben alle Musiker in jammenden Phasen die Möglichkeit sich zu ‚zeigen‘ und individuelle ihre Spielstärke in den Vordergrund zu stellen. Fish fegt auch hier zeitweise slidend über die Saiten ihrer Supro Belmont Red. So beendet Samantha Fish mit ihrer Band unter frenetischem Applaus zunächst den Gig. Lautstarke Zugabeforderungen sorgen dann dafür, dass die Band schnell wieder auf die Bühne kommt.
Mit dem rockigen „Goin´Down South“ beendet Fish das Konzert, wie sie es begonnen hat, mit der weißen Gibson SG. Der angedeutete Blitz auf dem schwarzen Gitarrengurt kann symbolisch dafür gesehen werden, dass sie mit ihrer Band wie ein Gewitter über die Kölner Kantine gezogen ist und so in der Domstadt Werbung in eigener Sache gemacht hat, sodass sich beim nächsten Mal aus einer ansehnlich gefüllten Kantine eine proppevolle Kantine entwickeln wird. Dieser engagierte Auftritt hätte das auch schon verdient gehabt.
Line-up:
Samantha Fish – guitars, vocals
Ron Johnson – bass
Jamie Douglass – drums
Mickey Finn – keyboards
Bericht und Bilder: Gernot Mangold
Samantha Fish
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Kantine Köln