
Nachdem Vanja Sky im Sommer ihr drittes Album „Reborn“ veröffentlicht hat, kommt sie mit diesem im Gepäck erstmals in Falkos Butze ins niederrheinische Tönisvorst. Knapp 100 Besucher sorgen dafür, dass die Location optisch ansehnlich gefüllt ist, auch wenn noch einige mehr hineingepasst hätten.
Gegen 20:30 Uhr betritt Vanja mit ihrer Band die Bühne und bringt mit „Rock`n`Roll Train“ und „Bad Penny“ direkt Stimmung ins Publikum. Vor Die Ansage zu „Devil Woman“ nutzt sie dann, um die Besucher, die zuvor etwa zwei bis drei Meter Sicherheitsabstand zur Bühne gewahrt hatten, dazu zu animieren, ruhig näherzukommen, und fügte mit einem Lächeln hinzu, dass sie auch Keinem etwas tun werde.
In der Folge wird dann der Bereich mittig vor der Bühne ohne Sicherheitsabstand genutzt, was die ohnehin gute Stimmung noch einmal anhebt. Dazu gibt es noch eine Anekdote am Rande, wo sich ein Besucher, der scheinbar mit der Theke am Rand des Saals etwa zehn Meter von der Bühne entfernt, verwurzelt war, sich im Laufe des Konzertes beschwert, weil seine uneingeschränkte Sicht gestört ist, wenn sich jemand am Rand der Bühne neben der Box aufhält.
Vor der Bühne war auch noch genügend Platz. Ich warte auf den Moment, wo Konzertbesucher Handtücher vor die Bühne legen und so ihre Plätze zu reservieren. Um keinen Stress zu haben und auch die insgesamt gute Stimmung nicht zu beeinträchtigen, gibt es in einer nicht vollen Lokation ja genug andere Plätze das Konzert zu verfolgen und Hedonisten ihren Raum zu lassen.
Nach „Voodoo Mama“ kommt dann für mich der musikalische Höhepunkt eines ohnehin starken Auftritts. Sky greift zur akustischen Gitarre und es folgt das anfangs balladeske „Run Away“, wozu sie sagt, dass dies der Lieblingssong ihres Vaters auf dem neuen Album ist – der Mann hat Musikgeschmack. Zur Mitte des Tracks tauscht sie dann die akustische mit der elektrischen Gitarre und es folgt ein instrumentaler Part, in dem sie sich twinguitarmäßig mit ihrem Gitarristen Guenther Haas duelliert und ein Flair von Wishbone Ash aufkommt.
Bei „Trouble Make“ wird es dan noch einmal härter und mit dem Bee Gees-Song „Somebody To Love“ verabschiedet sich die Band in die Pause. Dabei nutzt Vanja eine Phase, wo das Publikum den Gesangspart übernimmt, um sich unter die Fans zu mischen und dem einen oder anderen Besucher mit einer Blume zu überraschen.
Nach etwa 20 Minuten geht es dann weiter und es folgt eine etwa knappe Stunde mit einer Mischung aus Rock- und Blues-Songs. Ganz stark im Dreierpack „Hit Me With The Blues“ mit jammenden Part, „Crossroads Of Life“ und das von Roger Inniss geschriebene „Rusty Fingers“. Wie über das gesamt Konzert zeigt sich auch hier die Klasse ihrer Rhythmus-Sektion.
Artjom Feldtser am Bass legt fette Bassläufe hin und, steuert eine Backing Vocals bei und Drummer Hannes Hoffmann bringt den passenden Groove in die Stücke und zeigt, dass es eine Klasse von guten Drummern ist, sich auch zurückhalten zu können.
Mit „I´d Love To Change The World“, was bei der derzeitigen politischen Weltlage mit Sicherheit eine Alternative wäre, wird es noch einmal etwas bedächtiger, bevor Vanja mit einer krachenden Version eines ihrer Vorbilder, Rory Gallagher, „Shadow Play“ spielt, bei dem die Zuschauer auch den Background-Gesang mit anstimmen, dem als Zugabe noch eine rockige Version von „Louie, Louie“ folgt.
Schon kurz nachdem sich die Band vom begeisternd mitgehenden Publikum verabschiedet hat stehen Sky und die Band im Bereich des Merchandise-Standes für Smalltalk und Erinnerungsfotos parat und runden so einen harmonischen Rockabend in der Butze ab.
Line-up:
Vanja Sky – lead vocals, guitars
Guenther Haas – guitars, backing vocals
Artjom Feldtser– bass, backing vocals
Hannes Hoffmann – drums
Text und Bilder: Gernot Mangold
Vanja Sky
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Falkos Butze