Orianthi – Rock Candy – CD-Review

In den vielen Jahren zuvor, als ich noch für zwei andere, allgemeinere Musikmagazine gearbeitet hatte, die von mir damals zum Teil mitbegründet wurden, sind mir immer wieder auch viele Scheiben aus dem Melodic Rock-Bereich untergekommen, bei den das italienische Label Frontiers natürlich eine gewichtige Rolle spielte. Die schicken mir auch heute noch, wo wir uns aus diesem Bereich eigentlich größtenteils entfernt haben, immer noch ihre neuen Sachen zu.

Eine Dame, die mir auch immer wieder in meinen Facebook-Accounts über den Weg läuft, ist die griechisch-stämmige, mittlerweile in den Staaten ansässige Australierin Orianthi, oder mit vollem Namen heißende Orianthi Panagaris. Die hat jetzt gerade mit „Rock Candy“ ihr 6. Studiowerk am Start. Bekannt ist sie für ihre Zusammenarbeit oder den Support von vielen Größen, wie u. a. Michael Jackson, Alice Cooper, Carrie Underwood, Prince oder  ZZ Top.

Die blendend aussehende langmähnige Blondine ist eine virtuose Gitarristin und weiß auf diesem Werk neben ihren Saitenkünsten, besonders stimmlich zu gefallen. Unterstützt wird sie auf diesem Longplayer maßgeblich vom Emmy-dekorierten Omnisassa Jacob Bunton (Bass, Guitar, Keyboards, Piano, Violin, Backing Vocals, Production) und Drummer  Kyle Cunningham.

Die Scheibe wird vorne und hinten umrahmt von zwei Instrumentaltracks („Illuminate“ Part I und II), die ihre episch-quirligen E-Gitarrenfingerfertigkeiten zur Schau stellen, Part II wird am Ende noch von schöner atmosphärischer Violine durch Burton aufgewertet.

Zwei Stücke fallen deutlich aus dem Rahmen, wenn man bei „Where Did Your Heart Go“ und „Living Is Like Dying Without You“ (mit toller Akustikgitarre inkl. Solo), den musikalischen Spielraum ganz weit auslegt, könnten die Tracks auch auf einer modernen New Country-Platte von Mädels wie Carrie Underwood, Gabby Barrett & Co. präsent sein. Orianthis stimmliche Weiterentwicklung ist besonders beim letztgenannten Song bemerkbar, wo man teilweise meint, da wäre noch eine zweite Person am Mikro im Duett mit zugange.

Ansonsten verlaufen die Songs so gut wie alle im Wechsel melodische Strophe, krachend-rockig-polternder Refrain oder umgekehrt, schöne E-Soli und fast immer ein abrupter Schluss. Hier hat das eingängige „Fire Together“ vielleicht sogar Chartambitionen.

Insgesamt gelingt Orianthi mit „Rock Candy“ ein echtes Melodic Hard Rock-Bonbon der kurzweiligen und äußerst bekömmlichen Art. Einen dezenten Bezug zu unserem Magazin habe ich ja auch eindrucksvoll herausgearbeitet. Ansonsten darf man sich hier ja wohl auch mal einen kleinen Ausflug gönnen…

Frontiers Records (2022)
Stil: Melodic Hard Rock

01. Illuminate (Part I)
02. Light It Up
03. Fire Together
04. Where Did Your Heart Go
05. Red Light
06. Void
07. Burning
08. Living Is Like Dying Without You
09. Witches & The Devil
10. Getting To Me
11. Illuminate (Part II)

Orianthi
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Frontiers Music

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