LeAnn Rimes – God’s Work – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Sechs Jahre nach ihrem regulären Album “Remnants” (2016) veröffentlicht die US-amerikanische Schauspielerin, Autorin und Singer/Songwriterin LeAnn Rimes den neuen Longplayer “God’s Work”. Die seit 1996 mit einer ganzen Reihe von Grammy- und Country Music Awards ausgezeichnete Sängerin hat nach 3-jähriger Arbeit nun ein Studiowerk vorgelegt, das von ihrer ursprünglichen Musikrichtung weit entfernt im Pop- und Crossover-Bereich angesiedelt ist.

Mit einer symphonisch arrangierten Klavierballade (“Spaceship”) eröffnet Rimes die übergreifenden Kompositionen, die für ihre stimmlichen Fähigkeiten ebenso weitreichende Assoziationen schaffen. Lyrisch tiefgehende Texte, die häufig im Vordergrund stehen, befassen sich mit der Dualität des Lebens, die in ihren Höhen und Tiefen auf der Schöpfung basiert; im Titeltrack “God’s Work” auch entsprechend durch immer wieder kraftvolle Guitar-Riffs, sowie eine vielseitige Songausgestaltung: unterstützt durch musikalische Gäste, wie den Funk & Soul Interpreten Robert Randolph, die afro-amerikanische Country-Sängerin Mickey Guyton und die bemerkenswerte Vocalistin Tata Vega.

Diese klangliche Vielfalt auf neuen Wegen beschreitet LeAnn Rimes weiterhin mit dem ansprechenden Reggae-Stück “The Only”, gemeinsam mit Ziggy Marley, der R&B-Sängerin Ledisi und Pedal Steel Gitarrist Ben Harper, sowie bei “The Wild”, einem Percussion-orientierten Dance-Floor-Song, verfeinert von Sheila E. und Mickey Guyton.

Die große Bandbreite außergewöhnlich intensiver und gleichzeitig lebendiger Titel wird jedoch bestimmt durch sehr persönliche Kompositionen, wie etwa “Awakening” oder “Innocent” oder “Imagined With Love”, die in ihrer komplexen Perfektion mit der stimmgewaltigen Interpretin verschmelzen und dies teilweise sogar A-Capella im minimal-instrumentierten “There Will Be A Better Day”.

LeAnn Rimes, die sämtliche 12 Songs von “God’s Work” zusammen mit ihrem langjährigen Arrangeur Darrell Brown geschrieben und produziert hat, gelingt mit dem neuen Album nicht nur eine musikalische Transformation gegenüber früheren Recordings, sondern das Genre-verbindende Werk vermittelt für jeden Titel einen eigenständigen Sound, eine betont unterschiedliche Klangfarbe. Die 39-jährige bemerkt hierzu, dass alle “mixing, recording and mastering works” ausschließlich von Frauen ausgeführt wurden. Weitere, ausgelassen tanzbare Tracks (“Throw My Arms Around The World” und “Something Better’s Coming”) runden die vielfältigen Aufnahmen gekonnt ab. Für das letztendlich absolut gediegene Songwriting spricht das Rap-Duett “I Do” mit Aloe Blacc zum emotionalen Abschluss des Longplayers.

Zu ihrem 25-jährigen Bühnenjubiläum hat LeAnn Rimes mit “God’s Work” ein sicher einflussreiches Crossover Album vorgelegt, dessen authentische musikalische Überzeugungskraft bereits nach den ersten Songs entsteht. Ein großartiges Studiowerk einer grandios talentierten Künstlerin, mit Chancen auf den Longplayer des Jahres.

EverLe Records (2022)
Stil: Pop, Crossover

Tracks:
01. Spaceship
02. The Only
03. Awakening
04. How Much A Heart Can Hold
05. Throw My Arm Around The World
06. The Wild
07. Innocent
08. God’s Work
09. Something Better’s Coming
10. Imagined With Love
11. There Will Be A Better Day
12. I Do

LeAnn Rimes
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