Kristin Mooney – Hydroplane – CD-Review

Kristin Mooneys erste nennenswerten musikalischen Aktivitäten begannen Mitte der neunziger Jahre, als sie für die ebenfalls aus ihrem Heimatstaat Minnesota stammenden Singer/Songwriter Peter Himmelman (verheiratet mit Bob Dylans Adoptivtochter Maria) und Martin Zellar (Gear Daddies) für deren Aufnahmen Background-Vocals beisteuerte. Schnell war klar, dass sie deutlich mehr Potential vorzuweisen hatte und mit „Living Alone“ begann dann 1998 konsequenterweise ihre Solokarriere.

Sechs Jahre später folgte ihr gleichnamiges Zweitwerk, 2007 schickte sie mit „Hydroplane“ das nächste Album auf den Weg, das es jetzt von mir zu beleuchten gilt. Auch bei dieser CD verfährt sie, wie bei ihren beiden Vorgängern, nach einer strikten, kurzen und knappen 10-Song-Strategie, frei nach dem Motto ‚Qualität statt Quantität‘, wobei sie bis auf einen Titel alles selbst komponiert hat, singt und auch Akustik- und E-Gitarre zu bedienen versteht. Obwohl ich nach den anfänglichen Hördurchgängen gar nicht so begeistert war, musste ich mein Erst-Urteil nach und nach revidieren. Es ist eine typische Scheibe, die wächst, je öfter man sie hört (besonders empfehlenswert mit Kopfhörer).

Sie bietet einen schönen, entspannten Mix aus rootsiger Popmusik („As We Fly“, „Echo Lake“, „The Way Things Do“ – hier erinnert sie vor allem stimmlich an eine relaxte Sheryl Crow), vermischt mit ein wenig Country (manchmal dezent grassig – „Hydroplane“, „Launderland“) aber auch zum Teil mit einem leichten, mexikanischen Mariachi-Flair (erzeugt durch eine unaufdringliche Trompete bei „Tiny Faces“ und „Mexican Highway“) durchzogen.

Umgarnt hat sie ihre Songs mit kleinen, intelligenten und voller Metaphern steckenden Geschichten (Texte sind im Booklet abgedruckt). Wie es bei intellektuellen Menschen oft der Fall ist, blinzelt bei zwei, drei Stücken manchmal leider auch ein gewisser Hang zur Selbstverliebtheit durch, dem dann aber meist durch die hervorragenden Musiker-Leistungen (klasse Eric Heywood, E-Gitarre/Steel-Gitarre) geschickt entgegengesteuert wird.

Insgesamt ist Kristin Mooneys „Hydroplane“ ein schönes, anspruchsvolles Album für ruhige Stunden, vornehmlich für o.a. Klientel geworden, bei dessen Kauf man weder im Regen stehen gelassen wird, noch dass erhöhte Ausrutschgefahr besteht.

Eigenproduktion (2007)
Stil: Singer/Songwriter

01:As We Fly
02:In The Grass
03:Echo Lake
04:Hydroplane
05:Tiny Faces
06:The Way Things Do
07:Mexican Highway
08:Toledo
09:I Say A Little Prayer
10:Launderland

Kristin Mooney
Hemifran

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert