Kenny Neal – Straight From The Heart – CD-Review

Review: Jörg Schneider

Auf seinem neuesten Album „Straight From The Heart“ frönt Kenny Neal seinen musikalischen Wurzeln, deren Ursprung in der am Mississippi gelegenen Hauptstadt des US-Bundesstaates Louisiana, Baton Rouge, liegen.

Hier vermischen sich viele Einflüsse aus Jazz, Blues und R’n’B zu einer ganz eigenen, teils swampigen, Südstaaten- Musikmischung, die Kenny Neal auf seiner Scheibe hingebungsvoll verarbeitet. Unterstützung erhält er dabei u. a. von „Rockin’ Dopsie Jr & The Zydeco Twisters“, die in den Südstaaten für ihren flotten Boogie Woogie an Mardi Gras bekannt sind, sowie von dem Blues Newcomer Christone „Kingfish“ Ingram (er ist allerdings nicht verwandt mit Bobby Ingram von den Southern Rockern Molly Hatchet). Weiteren Support für die CD liefert übrigens Tito Jackson, der der zweitälteste Bruder von Michael Jackson ist und mit diesem bereits in den 70’er Jahren mit den „Jackson Five“ Charterfolge verzeichnete.

Das Album wartet mit elf Songs auf, die alle irgendwie durch R’n’B-Stilelemente geprägt sind. Es gibt voll tönende Bläser zum hören, die in den schnelleren Stücken („Mount Up On The Wings Of The King“ mit Christone ‚Kingfish“ Ingram, „ I Got To Tell Somebody“) für beschwingte Rhythmen sorgen, stimmungsvolle Mundharmonika-Einlagen („It’s Been So Long“) und schöne Piano-Untermalungen, z. B. in dem Slowblues „Someone Somewhere“.

Hervorzuheben ist auch der R’n’B-Titel „Two Timing“ mit Tito Jackson und Neals Tochter Syreeta, die gegen Ende des Songs die Background Vokals beisteuert. Am besten haben mir persönlich allerdings die Tracks gefallen, in denen „Rockin’ Dopsie & The Zydeco Twisters“ mitwirken: das gemächlich dahin rollende „Louise Ana“ mit Akkordeon und Washboard sowie der fetzige und gute Laune verbreitende Rausschmeißer „New Orleans“ mit wiederkehrenden Versatzstücken aus dem bekannten Gospel „Down By The Riverside“.

Mit „Straight Farm The Heart“ ist Kenny Neal ein gefälliges und hörenswertes Südstaaten-beeinflusstes R’n’B- Album mit schönen Bläsersätzen, Pianoeinlagen und Mundharmonikastücken gelungen. Neals warm klingende Gitarre und seine sonore Gesangstimme haben daran sicherlich einen großen Anteil. Handwerklich und klanglich gibt es an dem Album nichts auszusetzen, es bietet aber auch keine großartigen Überraschungen. Trotzdem ist es sehr schön zu anzuhören und lädt zum Abhängen in der Nachmittagssonne ein, vorzugsweise mit einem Bourbon Whiskey in der Hand.

Label: Ruf Records
Stil: Blues

Tracks:
01. Blues Keep Chasing Me
02. Mount Up On The Wings Of The King, feat. Christone „Kingfish“ Ingram
03. I’ll Play The Blues For You
04. Two Timing, feat. Tito Jackson
05. Louise Ana, feat. Rockin’ Dopsie Jr And The Zydeco Twister
06. It Don’t Cost Nothing
07. Bon Temps Rouler, feat. Rockin’ Dopsie Jr And The Zydeco Twister
08. It’s been So Long
09. Someone Somewhere
10. I Got To Tell Somebody
11. New Orleans

Kenny Neal
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