Karl Stoll & The Danger Zone – The Workhouse – CD-Review

Review: Jörg Schneider

„The Workhouse“ ist der Titel des zweiten Albums der aus Washington DC stammenden Band „Karl Stoll and the Danger Zone“. Dabei steuert Karl Stoll die Gitarrentunes und den Gesang bei, John „Mojo“ Dickson pustet in die Mundharmonika, Brian Alpert verhaut das Schlagzeug und Dean Dalton komplettiert die Rhythmusfraktion am Bass.

Außerdem sind eine Reihe weiterer Gastmusiker mit von der Partie: Steve Wolf (Bass), Shep Williams (Keyboards), Joe Brotherton (Trompete), Megan Nortrup (Saxophon), David Sager (Posaune), Josh Howell (Schlagzeug), David Torkanowsky (Piano) und „The Too Much Sisters“ (Anita King und Caz Gardner, Gesang). Die Instrumentierung bzw. die Gastmusiker lassen also eine abwechslungsreiche Scheibe erwarten.

Der Longplayer umfasst zehn Eigenkompositionen von Karl Stoll, wurde von ihm zusammen mit Tommy Lepson produziert und selbst veröffentlicht (Dangerous Guitar Music). Die Scheibe erschien jetzt am 18. Februar auf CD und ist ebenfalls über die üblichen digitalen Plattformen erhältlich.

Gleich zu Beginn versetzt der sechs-minütige flott-wilde Shuffle „Meet Me In New Orleans“ mit viel Mundharmonika, Bläsern und Piano den Zuhörer in die richtige Stimmung. Überhaupt ziehen sich Mundharmonikaklänge, oft gepaart mit Bläsern, durch das gesamte Werk. So auch in der bluesig-gemütlichen Americana-Nummer „Sometimes“, die mit reichlich Harpeinlagen daherkommt.

Ebenso sind tolle Bluestunes auf dem Album vorhanden z. B. in Form eines verzweifelt klagenden und dreckigen Deltablues („The Workhouse“), in „Open Your Arms“, einem leicht schmalzigen Americana-Slowblues oder im eingängigen „Bad Girl“, ebenfalls ein Slowblues.

Karl Stoll und seine Mannen beherrschen aber auch die rockigen Seiten. Da sind „He Was My Dad“, eine schmissige Mischung aus Americana und Boogie mit Slidegitarre, die Karl Stoll zu Ehren seines Vaters geschrieben hat oder „Why Does It Feel So Good“ und die harten Rocker „Love Is A Two Way Street“ sowie das bedrohlich walzende und basslastige „Great Rain“. Zwischendurch taucht dann auch noch eine leichtfüßig dahinfließende Ballade namens „Fantasy Girl“ auf, bevor die Scheibe mit einer Reprise von „Sometimes“ ausklingt.

Karl Stoll und seine Gefahrenzone haben mit „The Workhouse“ ein respektables und nie langweiliges Album, gespickt mit breitgefächerten Versatzstücken unterschiedlicher Musikstile, vorgelegt. Die eingangs gehegte Vermutung, dass die Instrumentierung und die Gastmusiker ein abwechslungsreiches Werk erwarten lassen, hat sich für mich voll bestätigt. Die Scheibe hat mich absolut begeistert und vielen anderen Hörern dürfte es wohl genau so gehen. Eine klare Kaufempfehlung also!

Label: Dangerous Guitar Music (2022)
Stil: Blues

Tracks:
01. Meet Me In New Orleans
02. Sometimes
03. The Workhouse
04. He Was My Dad
05. Why Does It Feel So Good
06. Open Your Arms
07. Love Is A Two Way
08. Bad Girl
09. Fantasy Girl
10. Great Rain
11. Sometimes (Reprise)

Karl Stoll
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