Kurt Mauser – Long Since – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Southern Rock aus dem eher kalten Norden Europas ist inzwischen eine zuverlässige Hausnummer, die von verschiedenen Bands aus Norwegen (z.B. Nickel & Dime), Schweden (u.a. Hellsingland Underground, Backdraft, Black River Delta und Heavy Feather) oder Finnland (z.B. Muddy Moonshine) seit langen Jahren beständig aufgerufen wird.

Kurt Mauser aus Salo, Finnland, hat nun mit seinem Debut „Long Since“ eine Scheibe vorgelegt, die eine Leidenschaft für die verschiedenen Stilrichtungen des Südstaaten-Blues-Hard-Rock ausgiebig interpretiert.

Dabei erweist sich die raue Stimmlage von Sänger und Gitarrist Kurt Mauser als wandlungsfähiges Instrument, das den Songs – neben den starken Gitarren – einen persönlichen Stempel aufdrückt. Dieser individuelle Trumpf wird bereits beim harten Blues-Rock Opener „One & Only“ ausgespielt, der in manchen Teilen an den „BTO“-Initialen nicht vorbeikommt und den bekannten Sound auch beim launigen Southern-Rocker „On The Line“ in ähnlicher Weise aufgreift.

Die finnische Formation hat in den letzten 2 Jahren 12 Titel für das erste Album in Eigenregie produziert und gibt sich als bodenständige und durchaus anpassungsfähige Band zu erkennen, die ihre musikalische Passion spielfreudig auslebt. Die Tracks sind abwechslungsreich gestaltet, wobei mit „Home Again“ und „How High“ oder „Down By The Shore“ schnelle Boogie- und Blues-Rock-Nummern aufgeboten werden, die durch eine solide Gitarrenarbeit auch für anspruchsvollere Fans des Genres interessant bleiben. Gleiches gilt für die charakteristischen Texas-Blues-Rock-Stücke „So Tired“, „It’s Bad But It’s True“ und „Goin‘ Insane“, die ebenso stilvoll wie energiegeladen überzeugen.

Als Anspieltipp ist der melodische Southern-Blues „Hold Tight“ ebenfalls hervorzuheben. Der balladenartige Titel-Song „Long Since“ driftet schließlich mit einprägsamer Hook-Line und engagierten Vocal-Parts eindrucksvoll über 6 Minuten in die Zielgerade der insgesamt gelungenen Scheibe.

Kurt Mauser hat mit seinem ersten Longplayer „Long Since“ ein beachtenswertes Album veröffentlicht, das nicht als Hochglanzproduktion, sondern als ungeschliffenes Newcomer-Werk auffällt. Die ehrgeizigen Southern-Rock-Ambitionen dieser neuen und entwicklungsfähigen Band haben gute Chancen erfolgreich zu sein.

Eigenproduktion (2020)
Stil: Southern Rock

Tracklist:
01. One & Only
02. It’s Bad But It’s True
03. Home Again
04. Goin’ Insane
05. How High
06. Down By The Shore
07. Hold Tight
08. On The Line
09. So Tired
10. Somenody’s Making Me Alive (God Is A Woman)
11. So Beautiful
12. Long Since

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