Zane Williams – Texas Like That – CD-Review

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Der beliebte Singer/Songwriter aus Abilene, Texas mit seinem 5. Album. Und wieder ist es ein brillantes Werk allerfeinster, genauso klassisch fundamentierter wie moderner, texanischer Country– und New Country-Musik, zum Teil mit einem Hauch von Americana und Red Dirt, auf allerhöchstem Niveau geworden. “Texas Like That“ lautet der Titel seines neuen Albums, das wieder, wie schon der Vorgänger, in enger Zusammenarbeit mit Tom Faulkner entstanden ist, der hier als Produzent und stark involvierter Musiker seinen Stempel mit aufsetzt.

Der zehn Stücke umfassende Silberling enthält alles, wofür ihn seine Sympathisanten und Fans, die sogenannten Zaniacs, lieben: ehrliche, handgemachte Countrymusik mit viel Texas-Flair, vom flotten Honkytonker, über New Country- und Red Dirt-Anleihen, bis hin zur emotional gestrickten Ballade voller US-typischem Pathos. Aufgenommen wurde dieses ganz feine Werk in Erik Herbsts „Panhandle House“-Studio mit vielen tollen Musikern, wie der bereits o. a. Tom Faulkner, Milo Deering, Shayne Green, Mike Horn, David DeShazo, Nate Coon, sowie die starke Background-Sängerin Kylie Rae Harris, etc. Sämtliche Beteiligungen an den allesamt von Zane geschriebenen Stücken sind bezüglich der vielen kleinen instrumentellen Feinheiten im Cover-Artwork des Klapp-DigiPaks detailliert beschrieben, so dass man die wunderbare Atmosphäre, die bei den Aufnahme-Sessions mutmaßlich mit im Raume schwebte, ein wenig besser nachvollziehen kann.

Williams beginnt seine neue Kreation mit dem durch einen flockigen Banjo-Hintergrund locker sprudelnden, wunderschönen ‚“Feelin‘ Free“‚. Ein dennoch durchaus knackiger Countrysong, der durchaus in Nashville Eindruck hinterlassen könnte (und solch eine Musik täte Music-City so gut…), sofern man sich dort mal wieder an weniger auf den ausschließlichen Kommerz zielenden Stoff herantrauen würde. Sehr stark hier der E-Gitarren-/Fiddle-Schlagabtausch zwischen Boo Massey und Mike Horn am Ende des Liedes. “Throwback“ ist ein ruppiger rauer, fast in der schroffen Manier eines Trace Adkins abgehandelter New Country-Song, der lässig mit einem dezenten Redneck-Touch vor sich hin stampft. Dobro, Fiddle, E-Gitarren, quäkige Harmonika funken immer wieder zwischen Zanes coolen Gesang.

Mit dem vorzüglichen, flüssigen, hoch melodischen “Summer Rain“ folgt die erste balladeske Nummer, begleitet von Kylie Rae Harris‘ tollen Harmoniegesängen, die dann auch bei weiteren Stücken dieser Machart, wie dem fantastischen “Jayton And Jill“ (erinnert an die Chemie zwischen Josh Abbott und Kacey Musgraves, hat aber auch etwas von dem frühen Steve Earle und Chris Knight) oder “Kansas City Sunrise“ zum Tragen kommt. Bei diesen nachdenklich, introvertiert wirkenden Tracks kommt einem bei Zanes Gesang immer wieder unweigerlich die Stimme von Radney Foster (zum Teil zum Verwechseln ähnlich) in den Kopf, mit dem er ja auch schon in früherer Zeit Berührungspunkte hatte. “She Is“ ist das melodische Midtempostück (sehr schöne Akustik-/E-Gitarrenarbeit, Harmonies KRH), das durchaus auch für mutige Radiostationen außerhalb des Lonestar States geeignet wäre. Ein Hauch von Red Dirt/New Country bieten das kauzig polternde “Just Gettin‘ Started“ (klasse Dobro -Führungsriff von Deering, vorzügliche E-Gitarren) und das tempomäßig schön verschachtelte “Love Is On Our Side“ (Radney Foster-, Josh Abbott-, Casey Donahew Band-Flair).

Der passende Song für seine vielen Konzertbesucher ist sicher “Here’s To You“, ein herrlich traditionell gehaltener Countryschunkler, bei dem im Verlauf des Liedes so fast alles, was im Genre an Saiteninstrumenten gerne genutzt wird, zum Einsatz kommt. Gerade das von vielen Solowechseln geprägte Ende findet man häufig auch im Bluegrass-Bereich vor. Ein herrlich launiger Live-Stimmungsmacher. Am Ende gibt es mit dem Titelsong “Texas Like That“ noch einmal eine typische Hommage an seinen Heimatstaat. Dem Pathos-umwehten Gesang/Text von Williams verleihen die filigran eingesetzte Akustikgitarre, Dobro, Steel, quietschende Fiddle und Bariton-E-Gitarre den emotionalen Zusatzgeschmack. Sicherlich ein potentieller Hit in den texanischen Radiostationen, der ihm jede Menge weiterer Sympathien einbringen wird. Ein durchaus auch für ‚Non-Zaniacs‘ und Nicht-Texaner ergreifender Abschluss.

Zane Williams bietet mit seinem 5. Longplayer “Texas Like That“ authentischen, ehrlichen Texas Countrystoff der beschriebenen Machart, der sehr gekonnt zwischen Tradition und Moderne ausbalanciert wurde. Nicht zuletzt auch ein Verdienst seiner bestens funktionierenden Teamarbeit mit Tom Faulkner und den übrigen Klassemusikern. Eine bärenstarke Vorstellung! Texas-„Mucke“ dieser Art ist und bleibt ein absoluter Hochgenuss!

Be Music & Entertain (2015)
Stil: Country/Roots/Red Dirt

01. Feelin‘ Free
02. Throwback
03. Summer Rain
04. She Is
05. Just Gettin‘ Started
06. Jayton And Jill
07. Here’s To You
08. Kansas City Sunrise
09. Love Is On Our Side
10. Texas Like That

Zane Williams
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Bärchen Records

 

 

 

 

 

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