Billy Currington – Doin’ Somethin’ Right – CD-Review

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Zwei Jahre nach seinem vielversprechenden Debüt legt Billy Currington jetzt das Folgealbum „Doin‘ Somethin’ Right“ nach. In dieser Zeit ist für den aus Rincon/Georgia stammenden, in ärmlichen und schwierigen Verhältnissen aufgewachsenen Sänger und Songwriter mit dem Körper eines Modellathleten viel passiert. Ein gut verkaufter Erst-Silberling und damit die Sicherung seines Major-Vertrages, die Wahl zu einer der attraktivsten Männer Amerikas, jede Menge Medienpräsenz, und und und…!

Wer allerdings vermutete, dass Billy dadurch Gefallen am Pop-orientierten Country gefunden hätte, der wird durch die neue Scheibe eines Besseren belehrt. Denn im Prinzip ist er der Erfolgsrezeptur seines Debuts treu geblieben. Eher traditionell ausgerichtete (New)-Countrymusik, mal etwas langsamer, mal etwas schneller, durch seinen etatmäßigen Produzenten Carson Chamberlain (u.a. auch Mark Wills) schön kräftig und „fett“ daher kommend in Szene gesetzt, so dass auch Verfechter modernerer Töne damit problemlos klar kommen.

Herausgekommen ist ein prima Album! Wieder ist ein recht klein gehaltener, dafür aber um so exklusiverer Musikerkreis (Eddie Bayers, Glenn Worf, Brent Mason, John D. Willis, Gary Prim, Stuart Duncan) um ihn versammelt. Beim Songwriting hat Billy sich diesmal ein wenig zurückgehalten (vier von elf Songs), beim Debüt waren es noch zehn von elf! Billys CD startet direkt mit einem flotten, aufmunternden, gut tanzbaren Country-Fetzer aus der Feder von Brett Jones, mit einem sehr knackigem Gitarrenrhythmus, eingestreuten Fiddle-Läufen und zwei satten E-Gitarren-Soli. Ein überaus temporeicher und gelungener Beginn!

Sehr Dobro-betont ist „Good Directions“, eine traditionelle Nummer im Midtempobereich, wobei der bisher noch nicht so bekannte Instrumentalist Smith Curry eine Klasseleistung (sehr kräftig und klar) im Stile eines Jerry Douglas abliefert. Die erste Single, die es sofort in die Billboard-Country-Single-Charts schaffte, heißt „Must Be Doin’ Something Right“ und ist eine soulige Country-bBallade, bei der so mancher Popstar blass werden würde. Klasse Steel-Begleitung, tolle Piano- und E-Gitarren-Tupfer, sowie Mandolinegezirpe sorgen dafür, dass das Countryflair zu jeder Zeit voll präsent ist.

Nach diesem Muster reihen sich dann die restlichen Stücke in einer gesunden Mischung aus kräftig angerockt und balladesk aneinander, immer traditionell verwurzelt. Enthält zudem eine gelungene Neu-Einspielung des alten Kenny Rogers-Evergreens „Lucille“, auch hier als feiner Country-Waltz präsentiert. Explizit erwähnenswert vielleicht noch das Brett James/Blair Daly-Stück „Little Bit Lonely“, das mit seinem dezenten Reggae-Touch für sonnige Gute-Laune-Atmosphäre sorgt. Stark hierbei das Electric-Solo vom Gitarren-Ass Brent Mason! Klasse auch die energiegeladene Uptemponummer „She Knows What To Do With Saturday Night“, ein turbolenter Countryfeger in dezenter Southern-/-Honkytonk-Prägung, gemixt mit dem Rock’N’Roll-Flair des Chuck-Berry-Klassikers „C’est La Vie“.

Herrlich hier das Honkytonk-Piano von Gary Prim, sowie die Meisterleistungen von Mason an der E-Gitarre und die kreischigen Lap Steel-Einlagen von Paul Franklin! Billy Curringtons angenehme Baritone Stimme wirkt insgesamt noch ein wenig kräftiger und noch sauberer als bei seinem Debüt! Alles in Allem dürfte sein „Doin’ Somethin’ Right“ erneut ein Selbstläufer werden. Das bebilderte Booklet enthält alle Texte und erfreut sicher auch so manchen weiblichen Fan! Prima Stoff für Anhänger von Trace Adkins, Alan Jackson, Brad Paisley, Blake Shelton, Buddy Jewell & Co. „Doin‘ Somethin‘ Right“… – klar Billy, hast alles richtig gemacht!

Mercury Nashville (2005)
Stil:  New Country

01. I Wanna Be A Hillbilly
02. Good Directions
03. Must Be Doin‘ Somethin‘ Right
04. Why, Why, Why
05. That Changes Everything
06. Little Bit Lonely
07. She’s Got A Way With Me
08. Lucille
09. Whole Lot More
10. Here I Am
11. She Knows What To Do With A Saturday Night

Billy Currington
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Bärchen Records

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