Tas Cru – 30.03.2025, to hoop, Rheinberg – Konzertbericht

Ein Sonntag-Abend in Rheinberg. Statt „Tatort“ war diesmal erneut das to hoop der Tatort, nachdem wir bereits am Donnerstag zuvor aus gleicher Location über das proppevolle Band Of FriendsKonzert berichtet hatten. Während des Konzerts hatte Sami Durak der zahlreichen Audienz noch mit Engelszungen die Tas Cru Band für besagten Sonntag angepriesen, die er noch kurzfristig ins Programm genommen hatte und welche ja auch schon bei uns mit einigen CD-Reviews ihre Spuren hinterlassen hatte.

Leider schien der to hoop-Mastermind die BOF-Klientel nicht wirklich erreicht zu haben. Es reichte leider nur für eine äußerst überschaubare Besucheranzahl, sodass der Gig in gefühltem Probenraum- bzw. Wohnzimmer-Ambiente stattfand. Ich finde es immer wieder bedauerlich, wenn Clubbesitzer, die ihr ganzes Herzblut in solch einen Club hineinstecken und, was solche Acts betrifft, einfach mal ins Risiko gehen, dann mit so einer tristen Resonanz belohnt werden. Aber Sami Durak verwies mir gegenüber auf sein im Laufe der Jahrzehnte angelegtes, dickes Fell in der Hinsicht…

Die Band um Leader Tas Cru (ihm assistierten die ebenfalls toll singende Mia Casale sowie die ‚blind‘ eingespielte Rhythmusfraktion mit Tom Terry und Phil Dilorio) nahm es mit Humor und legte die, für sie typische Professionalität an den Tag, bzw. den Abend, und servierte den Anwesenden ein, in zwei Sets aufgeteiltes Programm, als wenn es hier großen Andrang gegeben hätte.

Der technisch versierte Fronter Tas Cru erinnerte mich mit seiner filigranen, punktgenauen Stratocaster-Gitarrenarbeit an die eines Gregg Koch, auch seine gesanglichen Qualitäten ließen nichts zu wünschen übrig. In Sachen Harmoniegesängen konnte er sich auf sein übriges Team verlassen.

Es brauchte naturgemäß ein paar Songs, um sich mit der recht überschaubaren Situation zu arrangieren, aber nach den ersten Tracks, die auch genau der ersten Hälfe seines aktuellen „Live„-Albums entsprachen, war spätestens mit dem ersten Lead-Vocal- Einsatz von Mia Casale bei „Have A Drink“ und der folgenden Hommage an die Stadt Tulsa und deren berühmte Musiker „Take Me Back To Tulsa“ das Eis gebrochen.

Nach zwei Herzenssongs, u. a. dem schönen Slow Blues “ Queen Of Hearts“, wurde mit „Heal My Soul “ und „Drunk Half The Time“ das „Live‘-Album weitergeführt und Set 1 beendet.

In der Pause konnte ich mich dann ein paar Minuten mit Tas über Bluesmusik, als auch den Southern Rock austauschen, er zeigte sich im Gespräch auch recht gut über unser Magazin informiert und war sichtlich überrascht, das dieses so nebenbei der wahren Berufe bewältigt wird.

Der zweite Teil stand stärker im Zeichen von Coversongs, neben dem Ray Charles-Track „Unchain My Heart“ (hier wohl  eher bekannt durch die Joe Cocker-Version), wurde der gute alte Bob Dylan mit gleich drei tollen, unter die Haut gehenden Stücken („All Along The Watchtower, Like A Rolling Stone und gegen Ende „I Shall Be Released“) Ehre gezollt.

Wunderbar auch das tolle Instrumental „Déjà Blu“, bei dem Tas nochmal seine außergewöhnliche Fingerfertigkeit als auch sein Feeling für Stimmungen an der E-Gitarre offerierte.

Das nicht nur vom Text her launige „Money Talks“ und „Grizzle N‘ Bone“ mit integriertem Bass-Solo und Witzen über Bassspieler in der Ansage als Zugabe komplettierten einen sehr starken und auch musikalisch  hochwertigen Gig mit Blues-, Rock-, Blues Rock-,  Swing-, Funk und Soul- Anteilen, der aufgrund des fehlenden Keyboarders am Ende naturgemäß deutlich rauer rüber kam als auf der Album-Einspielung.

Am Ende gab es dann noch unser obligatorische VIP-Bild mit der Band, danach zeigte sich der Protagonist auch noch spendabel und schenkte mir eine handsignierte  Vinyl-Version seiner aktuellen und an diesem Abend ausgiebig vorgestellten Live-Scheibe.

Für die Band geht es jetzt noch weiter nach Belgien, man kann nur hoffen, dass unsere Nachbarn in Sachen der Tas Cru Band deutlich mehr Interesse zeigen. Für diesen Abend in Rheinberg-Alpsray im to hoop gilt jedenfalls absolute Bestnote, die hiesigen Bluesfans haben was verpasst!

Line-up:
Tas Cru (lead vocals, electric guitar, vocals)
Mia Casale (lead vocals, vocals)
Tom Terry (bass, vocals)
Phil Dilorio (drums, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Tas Cru
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