Worry Stones – You Don’t Know What You’re In For – CD-Review

Worry

Die CD „You Don’t Know What You’re In For“ der Worry Stones ist zwar schon bereits 2003 erschienen und eine neue soll auch bereits in Planung sein, passt aber ganz gut in die jetzige Jahreszeit, wo die ersten länger währenden Sonnenstrahlen langsam den Trübsinn der kalten verregneten Vormonate aus dem Gedächtnis drängen.

Insgesamt typische Schönwettermusik, aber mit viel Stil, die ich jedem „Oben-Ohne“-Fahrer ans Herz legen möchte, der sich gerne gemütlich im Fahrtwind von der Natur und angenehmer Musik berauschen lässt, also im Prinzip nichts für diejenigen der Zunft, die den kreischenden Kavalierstart vor der örtlichen Eisdiele als höchstes Gut betrachten.

Die Band um Frontmann Tim Metz und dem exzellenten Gitarristen Erich Wildemann, genannt nur Erich, bisher unverständlicherweise ohne Plattendeal, demonstriert die Leichtigkeit des musikalischen Seins in Form von schönen energiegeladenen Uptemponummern, die schlicht weg gute Laune machen.

Dabei bewährt sich ein relativ einfaches und fast durchgehend gleichbleibendes Strickmuster. Ruhiges Intro, dann übernehmen pulsierende Drums und rhythmische E-Gitarren das Ruder. Dazu gesellen sich immer wieder Piano- oder Hammondeinsätze. Die weich kratzige Stimme von Tim Metz passt sich variabel dem Tempo der Stücke an, Kollege Erich lässt in virtuoser Manier das eine oder andere starke, manchmal sogar southernlastige Solo los.

Hier und da werden ein paar karibische und leicht psychedelisch angehauchte Klänge eingeflochten. Vieles erinnert an Sister Hazel, vor allem stimmlich haben Tim Metz und Sister Hazel-Leader Ken Block einiges gemeinsam (Tracks 1,2,5,9), wobei hier aber das eine oder andere kommerziell ausbaufähige Lied a là „All For You“ meines Erachtens fehlt. Del Amitri gegen Ende der Neunziger Jahre (3,7), die rockigeren Stücke von Soulsister (6,7), Venice (4) und Hootie & The Blowfish kann man noch zum Teil als Musterquellen anführen.

Eine Band mit sehr viel Potential, die sich hoffentlich nicht von den Zwängen des Marktes einvernehmen lässt und da locker weitermacht, wo sie mit diesem Album aufgehört hat.

Eigenproduktion (2003)
Stil: Rock

01. Friday Night Fights
02. I Can’t Believe
03. Some Things
04. Dreams
05. I Might
06. Salt Shaker
07. She’s Not Even Done
08. #3
09. Turn Around
10. Land Lover

Bärchen Records