Robert Earl Keen – What I Really Mean – CD-Review

Der aus Houston, Texas stammende Troubadour mit seinem elften Album! Robert Earl Keen ist seit 1984 mit seinem Debüt „No Kinda Dancer“, damals noch mit 4.500 Dollar eigenfinanziert, im Geschäft, und steht seitdem mit seinem Namen in regelmäßigen Abständen für qualitativ hochwertige Ware im texanischen Alternativ-Country/Roots-Rock-/Singer-Songwriter-Bereich.

Mittlerweile bei Koch Records Nashville ansässig, liefert er mit „What I Really Mean“ sein bislang vielleicht bestes und ausgeglichenstes Album ab. Zur Seite als Produzent stand ihm einer der vielleicht am meisten unterschätzten Gitarristen, Rich Brotherton, der natürlich auch maßgeblich mit in die Saiten griff. Die CD startet mit dem starken Opener „For Love“, ein locker dahin fließender, mit schönen Akustik-, Steel- und E-Gitarren unterlegter Midtempo-Country(rock)-Song, der zudem ein klasse E-Solo beinhaltet.

Das folgende, Fabel-artige „Mr.Wolf And Mamabear“, mit leichtem Tex-Mex-Flair, überzeugt durch seine Rhythmik, das wunderbare Titelstück „What I Really Mean“ glänzt mit knackigen Akustikgitarren, tollem Banjo, wobei die dezenten Saxophon-Tupfer dem Song sogar ein leichtes Van Morrison-Flair verleihen. Über eine „Barroom-Talk“-artige Hank-Williams-Persiflage („The Great Hank“) , der eingängigen, Steel-dominierten Uptempo-Nummer „The Wild Ones“, gelangt man zu zwei weiteren, absoluten Höhepunkten des Werkes. „Long Chain“, beginnend mit einem glänzenden Akustikgitarren-Mandolinen-Intro, entwickelt sich mit einsetzender Banjo-Dominanz zu einer atmosphärischen, mitreißenden Western-Bluegrass-Nummer, wobei großartiger, weiblicher Background-Gesang und satte E-Gitarren das Vergnügen komplettieren. Sehr stark!

Ebenfalls reichhaltig Banjo zu genießen gibt es bei „Broken End Of Love“, ein wunderbar melodischer Roots-Song der Marke John Hiatt/Pat Green, knackiges E-Gitarren-Solo inklusive. Bei „A Border Tragedy“ verschachtelt Keen einen eigens komponierten Song mit diversem mexikanischen Traditions-Liedgut, wobei die Honky Tonk-Legende Ray Price in einer Strophe mit dem Lead Gesang betraut wurde.

Der schöne, relaxte Countrysong „Ride“ mit klarer Akustikgitarre, heulenden Fiddels, sowie netten Dobrofills lässt noch einmal Roberts warme, weiche Stimme voll zur Entfaltung kommen und beschließt ein geschmackvoll zusammengestelltes, interessantes Gesamtwerk mit klasse Texten eines echten Storytellers, das von vorne bis hinten fasziniert. 48 Minuten „Robert Earl Keen at his best“!

Koch Records (2005)
Stil: Country Rock

01. For Love
02. Mr. Wolf And Mamabear
03. What I Really Mean
04. The Great Hank
05. The Wild Ones
06. Long Chain
07. Broken End Of Love
08. The Dark Side Of The World
09. The Traveling Storm
10. A Border Tale
11. Ride

Robert Earl Keen
Robert Earl Keen bei Facebook
Bärchen Records