Tom The Suit Forst – World of Broken Hearts – EP-Review

Tom_300

Review: Jörg Schneider

Tom The Suit Forst macht an sich schon Zeit seines Lebens Musik. Allerdings entschied er sich erst im reifen Alter von 57 Jahren, nachdem die Kinder aus dem Haus waren, dazu, Vollzeitmusiker zu werden und in das Profibusiness einzusteigen. Zuvor arbeitete er im Medienbereich für eine TV-Gesellschaft. Das ist jetzt alles 12 Jahre her und Tom The Suit Forst legt nun mit 69 Jahren sein neuestes Album „World Of Broken Heats“, in Form einer EP mit fünf Stücken, vor. Es kommt am 14. Februar in den Handel.

Für das Album hat „The Suit“, wie ihn seine Fans nennen, zahlreiche renommierte Musiker um sich versammelt, unter anderem z. B. den Gitarristen Paul Nelson (Johnny Winter Band) und den Blues-Harp Spieler James Montgommery, der schon mit den Allman Brothers, Janis Joplin, Muddy Waters und Bonnie Raitt, um nur einige zu nennen, auf der Bühne stand. Stilistisch bewegt sich Forst’s Musik irgendwo zwischen Eric Clapton, Gary Clarke, jr. und Joe Walsh, um daraus modernen Blues mit Americana-Anleihen zu kreieren.

Der erste Song des Albums „Late Night Train“ legt, ganz bluestypisch, gemächlich, aber mit einer sehr kraftvollen und einprägsamen Basslinie los, angereichert mit Einlagen von Paul Nelson an der Slide-Gitarre.

In „I’m Not Over You Yet“ blitzen dann, hervorgerufen durch das hookige Electric-Banjo, gespielt von Forst himself, immer wieder American-Versatzstücke auf.

Ganz anders „World Of Broken Hearts“. Der Titelsong kommt im Singer/Songwriter-Stil sehr blumig und leicht, mit Akustikgitarre und zarten Violinenklängen im Background daher. Für mich der schönste Track des Albums.

Zusammen mit Christine Ohlmann liefert Forst in „Everything Is Falling“, einem Song den er bereits im Alter von 17 Jahren geschrieben hat, ein nettes Duett ab. Nach eigenem Bekennen ist es für ihn das herausragendste Stück der EP. Es ist bestimmt kein schlechter Song, aber der beste der fünf Tracks ist es nach Ansicht des Rezensenten sicherlich nicht, siehe oben.

Zum Abschluss gibt es dann noch den härteren Willie Dixon-Klassiker „Hoochie Coochie Man“ mit klagenden Gitarren und typischem Keyboard-Sound-Teppich.

Insgesamt präsentiert Tom The Suit Forst eine kurzweilige EP, solide produziert und mit guter Hausmannskost, aber ohne große Überraschungen. Lediglich „World Of Broken Hearts“ fällt aus dem musikalischen Rahmen, den die übrigen Songs bieten, und ist schon deshalb das beste Stück des Albums.

Label: Retro Records
Stil: Blues

Tracks:
01. Late Night Train
02. I’m Not Over You Yet
03. World Of Broken Hearts
04. Everything Is Falling
05. Hoochie Coochie Man

Tom The Suit Forst
Tom The Suit Forst bei Facebook