Beyond The Badlands – The Black Hills Album – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Die Motivation der US-Band „Beyond The Badlands“ ihr LP-Debut „The Black Hills Album“ aufzulegen, wird in der Info Description in zwei kurzen Sätzen adressiert: Die Musik sei ausgerichtet auf Motorradfahren und die Unterstützung des Militärs, wer davon eine Sache befürwortet, sei an der richtigen Stelle!

Diese Ambitionen der Southern-Rock Newcomer als willkommene Einladung zu verstehen, erfordert einen ungewöhnlich großen Toleranzrahmen oder eine konservativ-traditionelle, gesellschaftliche Wertevorstellung, um sich nicht durch den Info-Hinweis sofort abschrecken zu lassen.

Die im Jahr 2019 gegründete Formation stützt ihre musikalischen Ausrichtung auf große Namen (u. a. ZZ Top, Lynyrd Skynyrd, Shinedown) und bietet mit 9 Eigenkompositionen und einem Coversong das „Black Hills Album“ auf, welches von den einzelnen Bandmitgliedern an jeweils unterschiedlichen Orten und in getrennten Studio-Sessions eingespielt wurde.

Musikalisch passen die Recordings alle in die weit gefasste Southern, Classic-Rock und Blues Kategorie, wobei die Eröffnungsnummer „Rock Hard“ bereits als Southern-Hymne glänzt und dem Longplayer von Anfang an das notwendige Rock-Profil verschafft. Der folgende Track „Black Hills“ beschreibt den ausgiebigen Motorcycle-Trip durch die heiligen Hügel der Lakota-Sioux wie eine Art Gitarren-rockendes Road-Movie, obwohl das symbolträchtige Skull-Warbonnet-Abbild auf dem Album-Cover wenig Überschneidungen mit den Wertevorstellungen der musikalischen Protagonisten haben dürfte.

Mit Südstaaten-mäßigen Guitar-Riffs folgt anschließend das Blues-Rock-Stück „Soldier“. Ein zwiespältiges Kriegsheldenepos, das im YouTube-Video durch Ausschnitte von Kampfszenen realitätsnah verstärkt wird und mit patriotischen Trauerbildern versehen ist – ein intensiver Veteranen-Support-Track mit extended Slide-Work aber einseitigem Beigeschmack.

Die vom Keyboard-Intro getriebene Classic-Rock Version des Stones-Covers „Gimme Shelter“ ragt demgegenüber aus den weiteren Aufnahmen heraus. Stark im Texas-Blues beheimatet ist „Make You Move“, mit einer gewissen Orientierung an den Rhythmus Elementen einschlägiger ZZ Top-Erfolge. Das straighte „Unbroken“ bildet mit dem akustischem Abschlusstitel „Good Times And Friends“ immerhin einen versöhnlichen Ausklang des Debuts.

Das Erstlingswerk „The Black Hill Album“ von Beyond The Badlands hinterlässt im stark besetzten US-Southern-Rock-Blues-Genre ein Ausrufezeichen, das mit gemischten Gefühlen und erheblichen Vorbehalten aufgenommen werden muss. Als weiteres Release stellt die Gruppe eine Blues-EP in Aussicht.

Independent (2021)
Stil: Southern Classic Rock Blues

Tracks:
01. Rock Hard
02. Black Hills
03. Soldier
04. Switching Gears
05. Gimme Shelter
06. Gypsy
07. Secrets
08. Make Your Move
09. Unbroken
10. Good Times & Friends

Beyond The Badlands
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