Frankie Ballard – Sunshine & Whiskey – CD-Review

Jetzt startet er richtig durch! Nach seinem klasse Erstling von 2011 folgt nun ein noch stärkeres, zweites Album, das auch gleich den ersten Hit abwirft. „Helluva Life“ (schön instrumentierter, melodischer Goodtime-Country, klasse E-Gitarren-Solo) ist bereits in den Top 15 der Billboard Country Singles-Charts angekommen (zur Zeit Platz 11) und marschiert immer weiter in Richtung Spitze. Der aus Michigan stammende 31-jährige, der 2008 mal Kenny Chesneys ins Leben gerufenen Wettbewerb „Next Big Star“ gewonnen hat, geht unbeirrt seinen Weg weiter.

Schon direkt der euphorisch knackige Opener „Young & Crazy“ offeriert seine absoluten Stärken. Ein Gefühl für den richtig zu ihm passenden Song, seine herrlich rauchige Stimme und auch sein exzellentes und variables Gitarrenspiel (Akustik- und E-Gitarre), das er trotz an seiner Seite stehender Klasseleute wie u.a. Adam Shoenveld, Troy Lancaster und Rob McNelley immer wieder mit einbringt. Der Titelsong „Sunshine & Whiskey“ macht, wie der Titel es schon suggeriert, richtig Laune. Klasse das vom Southern Rock inspirierte E-Gitarren-Solo, auch eines der sich immer wiederholenden Markenzeichen von Frankie Ballard.

Die einzige Komposition aus eigener Feder (zusammen mit Jon Nite), „It Don’t Take Much“, kommt mit einer gewissen Heartland-Attitüde herüber, auch hier wieder mit einem starken Gitarrensolo. Countrybluesig geht es auf „Drinky Drink“ zu, die quäkige Harp, der kräftige Mitgröl-Refrain (Redneck-Flair, Crowd-Harmonies) und das klirrende Banjo-Spiel von Ilya Toshinsky machen richtig „Alarm“. „Tell Me You Get Lonely“ und „Sober Me Up“ kennt man bereits vom Vorgängerwerk. Auch auf „I’m Thinking Country“ (Autoren David Lee Murphy/Marcel Chagnon) wird zu filigranem Banjo-Rhythmus ordentlich Gas gegeben. Der rotzige Powerrefrain lädt zum Mitwippen und -singen ein, toll die von Shoenveld und Frankie eingebrachten Twin-Gitarren.

Herrlich atmosphärisch das ruhig mit Akustik- und E-Gitarren, sowie weinender Steel gespielte „Tip Jar“, das ein grandioses Southern Soul-Feeling versprüht. Ebenfalls ruhig geht es auf „Don’t You Wanna Fall“ zu. Wunderbar die von Jason Mowery gespielte, wie eine Dobro klingende Resonator-Gitarre, die einfühlsamen Harmoniegesänge von Cassandra Lawson und auch das immer wieder mal dazwischen gluckernde E-Piano. Eine Gänsehaut-Ballade, dazu wieder mit fulminantem E-Gitarren-Solo. Am Ende huldigt Frankie mit dem viel gecoverten Country-Oldie „Don’t Tell Mama I Was Drinkin’“ noch seinen Michigan-Wurzeln. Der banausenhafte Gesang in Kid Rock-Manier und das in Bob Seger-Tradition gespielte Piano als Beweis, lassen keinen Zweifel an seiner Herkunft aufkommen.

Frankie begeistert auf „Sunshine & Whiskey“ mit 11 großartigen, melodischen, zumeist recht knackigen, aber auch flockigen Songs, die sehr eingängig wirken, aber auch immer eine erdige Grundnote beibehalten. Das ist zeitgemässer, astreiner, prächtiger New Country vom Allerfeinsten! Frankie Ballard befindet sich unmittelbar auf dem Weg in die oberste Etage der jungen Wilden in Nashville! Bärenstarker Stoff!

Warner Nashville (2014)
Stil:  New Country

01. Young & Crazy
02. Sunshine & Whiskey
03. It Don’t Take Much
04. Helluva Life
05. Drinky Drink
06. Tell Me You Get Lonely
07. Sober Me Up
08. I’m Thinking Country
09. Tip Jar
10. Don’t You Wanna Fall
11. Don’t Tell Mama I Was Drinking

Frankie Ballard
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Bärchen Records