Steve Broderick & The 100 Watts Suns – Same – EP-Review

Der New Yorker Musiker Steve Broderick ist 2007 erstmals als Solokünstler mit einem nach sich selbst betitelten Album in Erscheinung getreten. Zuvor war er mal Bestandteil des hier in unserem Magazin hochgelobten Trans-Siberian Orchestras, bei dem für ihn mit einem ausverkauften Gig im Madison Square Garden ein Traum in Erfüllung ging.

Jetzt versucht er mit einer EP und neuer Begleitcombo, den The 100 Watt Suns, bestehend aus Dan Watson (guitar, bgv), Bill Light (guitar, bgv), Don Culps (drums) und Marty Maroney (bass) an sein Debüt anzuknüpfen. Fünf Stücke in knapp 16 Minuten, nach dem Motto ‚in der Kürze liegt die Würze‘.

Seine Musik ist als bodenständige, gradlinige und ehrliche Rockmusik zu bezeichnen, die ihre Inspiration aus den Siebzigern zu schöpfen scheint, allerdings ohne die zeitgenössischen experimentellen Ausschweifungen. Schon der Opener „You Can’t Hide“ pendelt irgendwo zwischen „Wild Wild Angels“ von Smokie und dem Eagles-Klassiker „Lyin‘ Eyes“. Stimmlich bewegt sich Broderick ungefähr in Sphären von Chris Norman und Dan Baird.

Auch die folgenden Stücke rocken sehr melodisch vor sich hin (ein Hauch der Stones ist auch immer irgendwie dabei), wobei oftmals E-Slidegitarren surren. Zusatzakzente setzen mal eine verspielte, mandolinenartige Akustikgitarre beim an die Hooters erinnernden „A Little Caffeine“, eine Southern Rock-verdächtige E-Gitarre auf „Couldn’t Hold A Candle“ oder eine dezente Harp beim bereits erwähnten Auftaktstück. Klasse Tempowechsel enthält die Neuversion von „Fifty Fifty“, das schon auf dem Debüt präsent war.

Zum Abschluss gibt es mit dem orgelunterlegten „Round The Bend“ (klammerbluestauglich) einen soulig balladesken Schwofer mit schönen E-Fills und einem Slide-Solo zum Ausklang. Dieses kurze knappe Werk macht Lust auf mehr für Leute, die sich gerne im Dunstkreis von Interpreten wie Smokie, Quireboys, Georgia Satellites oder Dirty Guv’nahs & Co. bewegen. Musik nicht mehr für die großen Bühnen der Welt, aber für kleine verräucherte Clubs, bei denen man Live-Atmosphäre von Angesicht zu Angesicht noch richtig ‚einatmen‘ und genießen kann. Fazit: Kurz und gut!

Eigenprodution (2013)
Stil: Rock & More

01. You Can’t Hide
02. Couldn’t Hold A Candle
03. A Little Caffeine
04. Fifty Fifty
05. Round The Bend

The 100 Watt Suns
Steve Broderick & The 100 Watt Suns
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