Deana Carter – Southern Way Of Life – CD-Review

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„Southern Way Of Life“ ist Deana Carters erstes Album nach 6-jähriger Pause. Die aus Nashville stammende, mitllerweile 48 Lenze zählende, seit Anfang der Neunziger Jahre im Geschäft weilende, hübsche Blondine zählt somit schon fast zu den „alten Eisen“ des New Country-Genres und kann dementsprechend auch schon auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.

Geboren als Tochter des Szene-Gitarristen Fred Carter, Jr. (mittlerweile verstorben, ihm ist das Album auch gewidmet), entdeckt von Willie Nelson, der sie 1994 als einzige weibliche Solistin für sein Farm Aid VII-Konzert verpflichtete, gelang ihr mit dem 5-fach Platin ausgezeichnetem Album „Did I Shave My Legs For This“ der große Durchbruch. Das Werk beinhaltete Carters erste Nr.1-Single „Strawberry Wine“, die dann auch den CMA-Award gewann. Für den Song „Once Upon December“ aus dem Animationsfilm „Anastasia“ erhielt sie sogar eine Oscar Nominierung und selbst einen Auftritt auf einer Weihnachtsfeier Bill Clintons kann sie für sich verbuchen.

Der von ihr co-komponierte und von Kenny Chesney gecoverte Track „You And Tequila“ (als Song des Jahres bei den CMA Awards nominiert) und die Erfüllung eines Traums mit einem Auftritt in der Grand Ole Opry sowie die Gründung ihres eigenen Labels scheinen Deana nach Ihrer längeren Auszeit, die sie vornehmlich ihrem 2004 geborenen Sohn Gray gewidmet hatte, wieder beflügelt zu haben. Mit „Southern Way Of Life“ meldet sie sich jedenfalls in einer bärenstarken Verfassung zurück.

Die zehn selbst, bzw. mit einigen Co-Writern (u.a. Kacey Musgraves bei „I Don’t Want To“ und „That’s Just Me“, Sean McConnell, Lindsay Ray, etc.) komponierten und auch eigens produzierten Stücke präsentieren eine spürbar mit sich zufriedene, ungemein postive Energie versprühende Künstlerin. Carters helle, teilweise elfenhaft klingende Stimme und ihre klare, transparente Produktion lassen die zwischen äußerst melodischem New Country und Folkpop pendelnden Lieder in einem herrlich leichten „blumig-luftigen“ Ambiente dahinfließen. Wohlfühlfaktor pur!

Richtig stark sind auch die Leistungen der involvierten Musiker (Shawn Jones, Joel Shearer, Jeff Carter -Gitarren, Cary Beare – Bass, Craig Macintyre – Drums, Matthew Schmid – Keyboards) zu bewerten. Gerade die drei Gitarristen überraschen immer wieder mit einfließenden Fill- und E-Gitarren-Solopassagen, die dem Titel des Albums alle Ehre machen und so vielleicht nicht zu erwarten waren. Da wird teilweise im Stile der großen Southern Rock-Gitarristen bei fast allen Nummern richtig fett in die Saiten gegriffen (z.B. herrliche Passagen bei „I Barely Knew“) und selbst vor der typischen Twin-Variante wie beim southern souligen „I’ll Save My Love For You“ nicht Halt gemacht. Und das passt gerade auch wegen des feinen Klangs der Stücke richtig gut zusammen.

Weitere Highlights sind die beiden wunderbar melodischen Auftaktsongs „You Can’t Stay“ (klasse der knochentrocken pumpende Bass) und „Before You Left“ (herrlich die kreischende E-Gitarre am Ende), sowie das mit einer an „Solsbury Hill“ erinnernden Akustikgitarrenlinie versehene „That’s Just Me“. Der Titeltrack am Ende fällt mit seiner leicht angejazzt swingenden Note etwas aus dem Rahmen, macht aber aufgrund des humorvollen Textes ebenfalls richtig Laune.

Deana Carter meldet sich nach ihrer Erziehungspause mit „Southern Way Of Life“ in bestechender Form zurück. Eine, wie beschriebenen, sehr interessante Kombination aus leichten folkig angehauchten New Country-Songs mit satten Southern Rock-E-Gitarren, die wunderbar funktioniert. Ein schön gestaltes Cover-Artdesign (Booklet mit allen Texten und schönen Bildern von ihr) rundet das bestens gelungene Werk ab.Welcome back Deana Carter!

Red River Entertainment (2015)
Stil: New Country

01. You Can’t Stay
02. Before You Left
03. I Know Better
04. I’ll Save My Love For You
05. I Don’t Want To
06. That’s Just Me
07. Waiting For You To Come Home
08. I Barely Knew
09. Do Or Die
10. Southern Way Of Life

Deana Carter
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Bärchen Records