J.P. Soars – Let Go Of The Reins – CD-Review

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Review: Gernot Mangold

Mit „Let Go Of The Reins“ löst sich Soars, der auch Mitglied bei Southern Hospitaly (mit Damon Fowler, Victor Wainwright, Chris Peet und Terrance Grayson) war, von seiner Stammbegleitband Red Hoots. Die Inspiration zum neuen Album kam, als Soars auf einer Blues Cruise jammte.

Zusammen mit seinem Red Hots-Wegbegleiter Chris Peet am Bass , sonst eigentlich dessen Drummer und Tab Benoit am Schlagzeug, der das Album auch produzierte, spielten Soars und Mitmusiker das Album in 5 Tagen im Whiskey Bayou Studio ein.

Schon der erste Song, „Been Down So Long“, an Stevie Ray Vaughan reminiszierend, allerdings nicht so brachial wie dieser, kann schon mit harmonischen Instrumenten, toller Interaktion von Gitarre und Hammond Orgel, sowie gesanglich überzeugen. „If You Wanna Get To Heaven“, einer meiner Favoriten des Albums, erinnert vom Rhythmus, aber auch von der Stimme her, an die guten alten BTO.

Das „Freddie King Thing“ führt den Hörer wieder zurück zum musikalischen Thema des ersten Songs. Das härter gespielte „Let Go On The Reins“, mit einem fast durchgängig konstanten Rhythmusspiel, ohne dabei langweilig zu wirken, geht schon eher Richtung Rock mit psychedelischen Einschlägen. „Crow’s Nest“, ein fast schon funkig beginnender Song, der dann aber schnell einen jammenden Charakter entwickelt, stellt als Instrumental, das spielerische Können der Protagonisten in den Vordergrund.

“Lonely Fire“, bei dem etwas Fahrt aus dem Werk genommen wird, entpuppt sich  als eine starke, fast schon träumerisch daher kommende Nummer, mit ganz starken Gitarrenspiel Soars.

Nach der Ruhe des einsamen Feuers, wird es mit „Have Mercy On My Soal“ wieder sehr rockig mit einigen Countryeinschlägen. Schön, wie Soars, je nach Thema der Songs, seine Stimme sehr variabel einsetzt. Mit „Let It Ride“ bleibt Soars auf der Countryschiene, der Besucher von Clubs dieses Einschlags mit Sicherheit begeistern wird.

Im Instrumental „Minor Blues“ zeigt die Band weiter ihre Variabilität. Blues, Swing und Jazz verschmelzen ineinander und es wird eine Barroom-Atmosphäre suggeriert.

„Time To Be Done“ bringt Soars und Band wieder zum ursprünglichen Blues-Thema zurück. Auch hier glänzt Soars mit zum Teil fast schon southern-ähnlichem Gitarrenspiel. Durch den Einsatz der Hammond Orgel erhält der Song eine fulminante Voluminösität.

Zum Abschluss entführt der Protagonist den Zuhörer noch einmal mit dem countryesken „Old Silver Bridge“ in die Weiten der Prärie.

J.P. Soars ist mit „Let Go Of The Reins“ ein hörenswertes, und durch die viele Einflüsse geprägtes, sehr abwechslungsreiches Album gelungen, was unter den Fans der beschriebenen Genres mit Sicherheit seinen Anklang finden wird.

Line Up:
J.P. Soars – Vocals, Electric & Acoustic Guitars, Dobro, Merlin Dulcimer
Chris Peet – Bass Guitar
Tab Benoit – Drums, Pedal Steel Guitar (Track 8), Acoustic Guitar (Track 1), Background Vocals (Track 2)
Tillis Verdin – Hammond Orgel (Tracks 1, 2, 3, 5, 6, 10)

Whiskey Bayou (H’Art) (2019)
Stil: (Southern Soul) Blues Rock

01. Been Down So Long
02. If You Wanna Get To Heaven
03. Freddie King Thing
04. Let Go Of The Reins
05. Crow’s Nest
06. Lonely Fire
07. Have Mercy On My Soal
08. Let It Ride
09. Minor Blues
10. Time To Be Done
11. Old Silver Bridge

J.P. Soars
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