SUSU – Panther City – EP-Review

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Review: Michael Segets

Im letzten Jahr rockte The Liza Colby Sound mit einem wilden Mix aus Led Zeppelin und Tina Turner die europäischen Bühnen. Frontfrau Liza Colby kam Anfang dieses Jahres direkt mit ihrem neuen Bandprojekt SUSU zurück und legte mit Kia Warren als kongenialen Partnerin noch eine Schippe drauf. Die mit freizügigen Outfits gewürzte Bühnenshow und die extravagante Mischung aus Indie und Classic Rock fand begeisterten Zuspruch und die Mundpropaganda wirkte: Obwohl noch keine Tonträger in den Regalen standen, waren einige Konzerte sehr schnell ausverkauft. Corona bereitete der Supernatural-Tour jedoch ein jähes Ende, daher bleibt jetzt erst einmal nur, sich mit der Debüt-EP der Band zu trösten.

„Panther City“ bietet fünf Tracks, die die musikalische Spannweite von SUSU abbildet. Der Opener „Work Song“ lässt den Rock der siebziger Jahre mit entsprechend ausgiebigen Instrumentalpassagen wieder aufleben. Auch zum Abschluss gibt es mit „Slow Death“ nochmal eine rockige Nummer, bei der sich die beiden Damen mit ihrem Soul in der Stimme am Mikro prima ergänzen.

Langsamer ist das dennoch kraftvolle „It Can’t Be Over“. Die dunklen Gitarren unterstützen die Dynamik des Refrains, sodass das Stück schnell ins Ohr geht. Höhepunkt der Scheibe ist aber „Break You”, das eine fast schon hypnotische Wirkung entfaltet. Der Grundrhythmus des Stückes ist sehr gleichförmig, die treibenden Akkorde einer akustischen Gitarre in Kombination mit dem faszinierenden – stellenweise unterkühlt wirkenden – Gesang entwickeln allerdings eine besondere Stimmung, in die man gerne eintaucht.

Von den anderen Titeln hebt sich „Rolling Calf“ dadurch ab, dass Rhythmus und Keys Reggae-Atmosphäre versprühen. Da schlagen die karibischen Wurzeln der beiden Damen durch. Liza Colby hatte bereits ihre Affinität zum Reggae bei „Wild About You“ bewiesen, das sie zusammen mit Johnny Burgos aufnahm.

Kia Warren ist die Frontfrau von Revel In Dimes und lebt ebenso wie Liza Colby in New York. Den Grundstein für SUSU legte die zeitweise Vereinigung von Revel In Dimes mit The Liza Colby Sound zu Revel Sound im Jahr 2017. Dass sich Warren und Colby entschlossen, die Zusammenarbeit zu intensivieren, war eine gute Idee.

Sowohl auf der Bühne als auch im Studio harmonieren die beiden Damen. Im Vergleich mit der letzten Veröffentlichung von The Liza Colby Sound „Object To Impossible Destination“ erscheint das Songwriting auf „Panther City“ einen Deut abwechslungsreicher und einprägsamer. SUSU bietet auf ihrer EP frische Frauenpower, die den Rock der Siebziger in attraktiver Form modernisiert.

Eigenproduktion (2020)
Stil: Rock

Tracks:
01. Work Song
02. Rolling Calf
03. It Can’t Be Over
04. Break You
05. Slow Death

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