Jay Jesse Johnson – Man On A Mission – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Erinnerungen an seine Jugendzeit haben den US-Blues-Rock Gitarristen und Sänger Jay Jesse Johnson offenbar dazu bewogen, seine neue Scheibe „Man On A Mission“ im Vintage-Style der 70er Jahre einzuspielen. Als 18-jähriger war Johnson von Iowa nach New York gezogen, um in Clubs und Studio-Sessions seine Spielkunst anzubieten und professionell durchzustarten.

Beeinflusst von der British Blues Invasion und u.a. Jimi Hendrix, Cream und John Mayall finden sich nun derartige Stilmerkmale eingebettet im eigenen Guitar-Sound wieder und werden mit nordamerikanischen Blues, Boogie und Rockelementen gepaart. Schon der Einsteiger-Track „Got To Burn“ widmet sich nach dem vielversprechenden Intro ausgiebig einer Texas-bluesigen, an ZZ Top-orientierten Spielweise, die mit dem Titel-Song „Man On A Mission“ im feinen Straight-Boogie nochmals intensiv und ansprechend ein Southern-Rock Ausrufezeichen hinterlässt.

Nach fast 50 Jahren im Musik-Business hat JJJ mit seinem 7.Solo-Album 10 eigene Stücke aufgelegt, die den Six-String-Virtuosen in bester Spiellaune zeigen und in wechselnder Eleganz Road-Trip Tracks impulsiv und ausgewogen in Szene setzen. Der inzwischen 66-jährige kann dabei jederzeit auf seinen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Dass die makellose Eigenproduktion (Johnson recorded, mixed and produced himself) im heimatlichen Cotton Run Studio, Hamilton, Ohio natürlich ein Heavy Guitar-Album geworden ist und die starke Präsenz des Protagonisten bei seinem musikalischen Werk keinen Zweifel aufkommen lässt, beweisen auch der weitere Southern Blues-Track „Good As Gone“ und die Slide-Intro geprägte Nummer „One Day At A Time“, die durchaus von Gary Moore intoniert sein könnten.

Diese Art der authentisch eigenen, jedoch artverwandten, geradlinigen Virtuosität ist bei „Rock The Blues“ als unverkennbare Deep Purple-Anspielung erinnerungswürdig instrumentiert und kommt mit „What Ever You Want“ (kein Status Quo Cover!) besonders stark zum Vorschein. Atmosphärisch leicht klingt hingegen der epische Slow-Blues „No Disguise“, der ähnlich, wie das abschließende Instrumental-Stück „Beyond The Horizon“ variantenreiche Solo Parts des Old-School-Guitar Maestros mehr als ausdrucksstark betont.

Für Blues Rock-Fans ist der neue Longplayer „Man On A Mission“ von Jay Jesse Johnson ein „Big Beat“-Album, das den Sound der klassisch-traditionellen Heavy-Rock Power-Jahre wieder einmal verdient zu Ehren kommen lässt.

Grooveyard Records (2022)
Stil: Blues Rock

Tracks:
01. Got To Burn
02. Livin’ On Rock N‘ Roll
03. Man On A Mission
04. Good As Gone
05. No Disguise
06. Whatever You Want
07. One Day At A Time
08. Tearin’ Down The Walls
09. Rock The Blues
10. Beyond The Horizon

Jay Jesse Johnson
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